Anja Liedtke und Achim Stegmüller verbrachten den August 2022 in Meran innerhalb des Franz-Edelmaier-Residenz-Stipendiums für Menschenrechte. Sie kam aus Bochum und er aus Kyoto angereist. Kurze und sich stark unterscheidende Texte erzählen von der Annäherung an Meran. Ob auf Wanderungen in Höhengefilden, in der Aneigung der Umgebung über Literatur und Wissenschaft oder bei Spaziergängen in der Stadt erschließen sich Einblicke in die Kulturlandschaft. Vielfältig wie die Blickwinkel und Gedanken sind auch die Formen der Texte. Sukzessive entwickelt sich dabei auch ein Zwiegespräch der neu Angekommenen in der Stadt und der sie umgebenden Landschaft sowie der Texte und Motive. Dieses Gespräch über das Verhältnis von Mensch und Natur und die literarische Auseinandersetzung damit führt die bildende Künstlerin Sabine Hey in ihren Illustrationen weiter.
Dr. Anja Liedtke schrieb Romane und Reiseerzählungen über Israel, David Bowie, eine sozial und ökologisch nachhaltige Gesellschaft sowie die Folgen des Nationalsozialismus für ihre Generation. Ausgezeichnet wurde sie mit dem Bettina-von-Arnim-Preis und zahlreichen Stipendien. Rund um Meran hat die Bochumer Autorin die Natur beobachtet, um sie zu genießen, zu bewahren und das Erlebte in poetischer Sprache weiterzugeben. Sie dichtete unter dem Motto: Natur ist ein Menschenrecht. Achim Stegmüller wurde in Heidelberg geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und lebt in Kyoto. Er schreibt Theaterstücke, Gedichte und Prosa, wurde u. a. mit der Einladung zur Autoren·innenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin und dem Else-Lasker-SchülerStückepreis ausgezeichnet. Stetige Publikationen seit 2001. In Meran suchte er im Sommer 2022 einen Rückzugsort für die Arbeit an einem langgehegten Romanprojekt. Stadt, Natur und Begegnungen übten jedoch eine unvorhergesehen starke wie unmittelbare Wirkung aus, die nun in diese Publikation mündet. Sabine Hey wurde in Detmold geboren, lebt in Bochum und hat an der Freien Akademie der bildenden Künste Essen studiert, ist Meisterschülerin bei Nicola Schrudde und Stephan Schneider und schloss 2008 ihr Studium mit einem Akademiebrief ab. Sie unternahm Studienreisen nach China, Indien und in die USA. Hey hat Ausstellungen im In- und Ausland. Ausgezeichnet wurde sie mit dem CityARTist-Preis 2022 und dem Annegret Zawischa Kunstpreis 2020. Nominiert war sie für den Wilhelm Morgner Kunstpreis 2022 und den Kunstpreis der Karl-Heinz Heise Stiftung 2019. Seit 2021 ist sie Preisträgerin des Förderbeitrages der Fondazione Silene Giannini in Lugano.
Autorenporträt schließen