Mein Name ist Klara - Demenz Eine Betroffene und ihre Angehörige erzählen
Verlag | Kinzel |
Auflage | 2018 |
Seiten | 254 |
Format | 12,9 x 1,5 x 19,0 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 292 g |
ISBN-10 | 3955440923 |
ISBN-13 | 9783955440923 |
Bestell-Nr | 95544092A |
Mein Name ist Klara wird von 2 Stimmen erzählt. Zunächst berichtet Klara aus ihrem Leben mit beginnender Demenz, solange sie noch aktiv schreiben und erzählen kann. Klara nimmt uns mit in ihre Welt, sodass ein Einfühlen in die Gefühlswelten von Demenzerkrankten möglich wird. Irgendwann übernimmt ihre Tochter, um ihrer Mutter weiter eine Stimme zu geben und um uns das Erleben einer demenziellen Erkrankung aus Sicht der Angehörigen und deren Nöten zu ermöglichen. So können wir am Lebensweg ihrer Mutter bis in die fortgeschrittene Demenz teilhaben. Die Erzählungen werden durch Nummern im Text begleitet, die auf den zweiten Teil des Buches verweisen, in dem Sie zahlreiche fachliche Erklärungen, Tipps für sich oder für andere von dieser Diagnose betroffene Menschen oder deren Ansprechpartner, finden.
Leseprobe:
Vorwort
Was bedeutet Demenz? Wie fühlt es sich an? Wie geht es den Betroffenen? Wie erleben Betroffene die Erkrankung vom ersten Symptom bis in die fortgeschrittene Demenz? Wie geht es den Angehörigen? Wie sterben Menschen mit Demenz? Wie kann man als Angehöriger auch diese letzte Phase begleiten?
Davon handelt dieses Buch, die Geschichte von Klara Kreuz. Es ist das Tagebuch einer betroffenen Lehrerin namens Klara, welches ihre Tochter Christa weiterführt. Betroffene und ihre nächsten Angehörigen wissen häufig am besten, was es bedeutet, an Demenz zu erkranken und mit der Erkrankung Schritt für Schritt zu verschwinden, und wie es ist, ein demenzerkranktes Familienmitglied bis zum Tode zu begleiten. Die Tochter schildert, wie sie die Krankheit der Mutter erlebt, auch rückwirkend, weil die Mutter die Erkrankung lange versteckt. Die Tochter berichtet von Höhen und Tiefen der Erkrankung, dem langsamen, leisen Verschwinden der eigenen Mutter.
Angehörige sind für mich häufig di e wahren Experten in Sachen Demenz, denn während der Erkrankte mehr und mehr in seine Welt abgleitet, versuchen sich diese in der Parallelwelt zu kümmern, zu betreuen, alles zu organisieren. Wie Christa das gelungen ist, welche Bemühungen sie in Liebe zur Mutter auf sich nahm, auch davon erzählt die Tochter in diesem ihrem ganz persönlichen Erfahrungsbericht.
Ein ausführlicher Sachteil von den ersten Symptomen bis zur Diagnosestellung der immer weiter fortschreitenden Erkrankung bis hin zur Sterbebegleitung schließt sich am Ende des Buches an. Endnoten markieren entsprechende Stellen.
Dies bietet LeserInnen parallel zur erzählten Geschichte erste sachliche Informationen, zum Beispiel Erklärungen zu bestimmten Symptomen, Verhaltensweisen, zum Verlauf der Erkrankung sowie zahlreiche Tipps und Hilfsangebote.
Hinweise:
Aus Gründen der Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen die männliche Form gewählt, es ist jedoch auch immer die weibliche Form mitgemeint.
"Mein Name ist Klara" beruht auf einer wahren Begebenheit.
Die Namen der Personen und Orte sind jedoch frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit bestehenden Namen, Orten und Situationen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Lebensrückblick
Mein Name ist Klara, Klara Kreuz. Ich bin schon 74 Jahre alt. Ich war Lehrerin für Deutsch und Hauswirtschaft, bin inzwischen jedoch in Rente. Vor einem Jahr ist mein Mann Martin gestorben. Dabei war er doch auch erst 75 Jahre. Viel zu jung, um zu sterben. Das war sehr schlimm und traurig für mich, auch deswegen, weil er doch kaum was von seiner Rente gehabt hat. Bis 67 hat er gearbeitet, er war ein Handwerker, und zusätzlich ist er manchmal für einen Bekannten auch noch Fern gefahren. Er hat wirklich viel gearbeitet, um uns, seine Familie, nicht nur zu ernähren, sondern uns auch was bieten zu können. Ich vermisse ihn sehr. Es ist, als hätten sie mir einen Teil meines Körpers amputiert.[i] Unglaublich, das hätte ich mir als junge Frau damals nicht vorstellen können. Wir hatten eine gute Ehe, 55 Jahre waren wir verheiratet. Wer kann das heute noch von sich und seiner Ehe sagen? Heutzutage trennen und scheiden sich Paare viel schneller, wenn sie sich denn überhaupt noch trauen, eine Ehe zu schließen. Sich trauen, die Begrifflichkeit ist schon eine sehr schöne Sache, dann die Trauung, der kirchliche Segen, das Fest mit der Familie ... Eine Verbindung auf immer einzugehen, bis dass der Tod einen scheidet, das bedeutete damals noch was. So war es bei Martin und mir, tja, mein Martin und ich, ach, wie ich ihn vermisse! Ich erinnere mich noch genau an die Hochzeit. Ja, und an seinen Antrag und wie er meinen Vater ganz altmodisch um meine Hand bat. Und dann kamen auch schon die Kinder. Wir haben zwei Kinder. Zwei Mädchen. Christa und Ruth. Bei meiner ersten Geburt, also bei Christa, musste ich noch lange im Krankenhaus bleiben, denn ich wäre fast verblutet. Das war wirklich eine schwere Geburt. Damals war es auch noch nicht übl