Die lange Nacht der Metamorphose - Über die Gentrifizierung der Kultur
Verlag | Matthes & Seitz Berlin |
Auflage | 2017 |
Seiten | 220 |
Format | 14,5 x 20,4 x 2,2 cm |
Gewicht | 332 g |
ISBN-10 | 3957574749 |
ISBN-13 | 9783957574749 |
Bestell-Nr | 95757474M |
»Ohne dass eine physische Veränderung sichtbar wäre, unterscheidet sich der Jetztzeitgenosse vom herkömmlichen Menschentyp so substanziell wie der Hund vom Wolf.«
Es scheint, als seien wir Zeuge einer grundlegenden Transformation des Menschen: Unsere Subjektivität, unsere Intimität und unser Bezug auf die äußere Welt haben sich in den letzten Jahren fundamental gewandelt, am vorläufigen Ende des Prozesses steht eine neue Identität. Nicht die ökonomisch Lage, sondern die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Kulturideal sind entscheidend geworden: Wir sollen fortschrittlich, liberal, kosmopolitisch, demokratisch und tolerant sein, als Gegenbild droht der neue Barbar unserer Zeit, der Nichtmutierte, Zurückgebliebene oder auch Ewiggestrige. Doch was ist das für eine Welt, in der die Demokratie beweihräuchert, der Demos jedoch verpönt wird? Guillaume Paoli durchschreitet die lange Nacht der Metamorphose und protokolliert polemisch ihre gesellschaftlichen und kulturellen Ausprägungsformen in den Medien, der postmodernen Philosophie, dem Geschichtsrevisionismus, in der zeitgenössischen Literatur, dem Journalismus und Theater, der Popmusik, der Stadte ntwicklung und der Politik. Dabei offenbart sich, dass hinter der behaupteten Vielheit die Angleichung der Lebensstile und Ausdrucksformen fortschreitet. Diversity entpuppt sich so als modischer Neusprech für den schlechten alten Einheitsbrei.
Rezension:
»Ja man wird aufatmen dürfen: Guillaume Paoli traut sich, das Mainstream-Narrativ der kulturellen Vielfalt zur Diskussion zu stellen, die Identität! Der vormalige Hausphilosoph am Centraltheater Leipzig hat jüngst wieder einen gedankenreichen Essay vorgelegt, der seinem Publikum eine Reise in ein Universum "sonderbeleuchteter Erscheinungen der Jetztzeit" anbietet.« - Herwig Lewy, Theater der Zeit Herwig Lewy Theater der Zeit 20180301