Sumana Roy will im eigenen Rhythmus leben, in der Gegenwart, in der Baumzeit. Denn in den Wäldern und Hainen findet sie Ruhe statt Lärm, Einfachheit statt Überfluss, Selbstlosigkeit statt Eigennutz und statt gesellschaftlicher Zwänge die individuelle Souveränität fest verwurzelter Pflanzen. Sie kündigt ihre Stellung als College-Professorin, um sich ganz ihrer Baumbesessenheit hinzugeben, und findet Gleichgesinnte und Entsprechungen ihrer Sehnsucht in bengalischen Märchen, indischen und griechischen Mythen und Ritualen, in denen Menschen mit Bäumen verheiratet werden. Eigene Kindheitserinnerungen mit Kulturgeschichte und indische Dichtung mit Erkenntnissen aus Religion und Wissenschaft verwebend, gerät Sumana Roys Spurensuche zu einer weitverzweigten Meditation über das Wesen der Menschen und Bäume, in der das subtile Muster ihres Schreibens dem Schattenwurf des bewegten Geästs einer Braumkrone folgt und tatsächlich die Utopie eines anderen Lebens erahnen lässt.
Sumana Roy schreibt in Siliguri, einer indischen Kleinstadt im Schatten des Himalaja. Ihr erstes Buch How I became a Tree erschien 2017. Es war für die beiden wichtigsten Literaturpreise Indiens, den Shakti Bhatt First Book Prize 2017 und den Tata Live! First BookPrize 2017, nominiert. Zu ihren weiteren Veröffentlichungen zählen Missing (2018), Animalia Indica: The Finest Animal Stories in Indian Literature (2019) sowie der Gedichtband Out of Syllabus (2019). Grete Osterwald lebt als literarische Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen in Frankfurt am Main. Für ihr umfangreiches Werk wurde sie mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Zu den von ihr übersetzten Autorinnen und Autoren zählen u.a. Georges Duby, Hédi Kaddour sowie Nicole Krauss, Siri Hustvedt und J.G. Farrell. Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus. Pauline Altmann lebt in Berlin und arbeitet freiberuflich als Buchgestalterin, Typografin und Grafikdesignerin. Während ihres Studiums an der FH Potsdam erschien das von ihr gestaltete Buch »Tintentanz« im Verlag Hermann Schmidt Mainz. Seit 2013 gestaltet sie mit Judith Schalansky die bei Matthes & Seitz Berlin erscheinende Buchreihe »Naturkunden«. Seit 2016 gestaltet sie die Publikationen und Werbedrucksachen des Deutschen Literaturarchivs Marbach.http://www.paulinealtmann.de/
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