Verlag | Bohem Press |
Auflage | 2020 |
Seiten | 96 |
Format | 16,6 x 1,3 x 22,7 cm |
Smartcover | |
Gewicht | 350 g |
ISBN-10 | 3959390947 |
ISBN-13 | 9783959390941 |
Bestell-Nr | 95939094A |
"Wer von euch beiden ist denn die Frau?" oder "Damit meine ich ja nicht dich!" - mit einem Schmunzeln wird sich so manch einer beim Blättern und Lesen dieser vertrauten Sprüche wie ertappt fühlen.Ebenso bei den Illustrationen, die humorvoll mit Ikonografien oder auch mal bitterernst mit aktuellen realen Szenarien spielen, vor allem lassen sie nachdenklich werden: Ein geschminkter Mann - finde ich das gut oder lächele ich darüber? Das Gemälde "American Gothic" von Grant Wood, das einen Mann mit Heugabel und eine ebenfalls streng schauende Frau zeigt, verfälscht. Zwei Männer. Ist das witzig? Der Mann mit Hundemaske - die Reaktion darauf kann ein Lächeln sein, ein Kopfschütteln, Diskriminierung.Der Ich-Erzähler und gleichzeitig Autor, Julius Thesing, hat beobachtet. Er hat Fakten zusammengetragen. Er hat Erfahrungen in dem Buch verarbeitet, laut gedacht und reflektiert, dabei die aktuelle Situation von Homosexuellen in Fakten und Zahlen nicht außen vor gelassen:"Ich will kein Mitleid haben, ich will beschreiben, sensibel machen", sagt er. Das ist ihm gelungen. Wir blättern in dem Buch und denken an Bekannte, Freunde. Vielleicht auch an das eigene Verhalten. Uns wird ein Spiegel vorgehalten ohne verurteilt zu werden. Genau an dieser Stelle setzt Julius Thesings Buch an: "Einerseits sind es oft hohle Phrasen, über die man schmunzeln könnte, andererseits sind solche Worte der erste Ausdruck der alltäglichen homophoben Diskrimination."Doch beim Lesen der Gedanken, Erfahrungen und Fakten spürt man in jedem Moment, was Julius Thesing antreibt dass er in seinen Texten oft vor Chancen und Optimismus sprüht:"Ich bin voller Hoffnung, dass immer mehr Menschen diesen Weg mitgehen: Zur Hilfe eilen, wenn jemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung drangsaliert wird. Andere darauf hinweisen, dass homophobe Sprache nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun hat. Und den Kampf gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung nicht als Kampf gegen die eigenen Privilegien vers tehen, sondern als Kampf für die Rechte aller."