Vom ungerechten Plan zum gerechten Markt? - Konsum, soziale Ungleichheit und der Systemwechsel von 1989/90
Verlag | Ch. Links Verlag |
Auflage | 2022 |
Seiten | 576 |
Format | 15,4 x 4,3 x 21,8 cm |
Gewicht | 908 g |
Reihe | Kommunismus und Gesellschaft 11 |
ISBN-10 | 396289134X |
ISBN-13 | 9783962891343 |
Bestell-Nr | 96289134A |
Konsum in der langen Geschichte der »Wende«
Der Wunsch nach Konsumgütern gilt als ein zentrales Motiv für die Beteiligung politisch unauffälliger Bevölkerungskreise an den Protesten im Herbst 1989. Trotz der gesicherten Grundversorgung war der Konsum in den 1980er-Jahren geprägt von Engpässen und sozialer Ungleichheit, die viele Menschen als ungerecht wahrnahmen. Die SED büßte an politischer Legitimität ein, weil es ihr nicht gelang, im Alltag als gerechtigkeitsstiftende Institution aufzutreten. Stattdessen gewann die westdeutsche Marktwirtschaft an Attraktivität. Ausgehend von mehr als 150 sozialwissenschaftlichen Interviews aus den 1990er-Jahren erzählt Clemens Villinger die lange Geschichte der »Wende« am Beispiel der Konsumfelder Ernährung und Wohnen und zeigt, wie Menschen in dörflichen Regionen, Klein- und Großstädten ökonomischen Wandel vor, während und nach 1989/90 gestalteten und bewerteten.
Rezension:
»Aus dieser Analyse können Ost- und Westdeutsche gleichermaßen etwas über ihre Geschichte lernen und über die Verwerfungen der Gegenwart.« Jens Balzer Deutschlandfunk Kultur 20221024