Verlag | Nova MD |
Auflage | 2020 |
Seiten | 332 |
Format | 13,8 x 20,6 x 2,8 cm |
Gewicht | 368 g |
Reihe | Orangenblüten-Saga 1 |
ISBN-10 | 396698329X |
ISBN-13 | 9783966983297 |
Bestell-Nr | 96698329A |
Für Katharina ist nichts mehr, wie es war. Bei einem brutalen Überfall wurde ihr Gesicht entstellt, ihre Ehe existiert nur noch auf dem Papier. Und dann ist da auch noch dieser Brief eines Anwalts aus Granada.Katharina hat eine Finca geerbt. Von einem Unbekannten.LA ESPERANZA - die Hoffnung.Über Umwege gelangt sie in den Süden Spaniens. Wer ist dieser rätselhafte José, dem die Orangenplantage einst gehörte? Katharina setzt alles daran, den Schleier der Vergangenheit zu lüften, und verliert ihr Herz an eine verbotene Liebe wie damals ihre Großmutter ...
Leseprobe:
Prolog1957Ich denke an die Sierra Nevada. An die zerklüfteten Gipfel, die im April vom Schnee bedeckt in ihrer kargen Schönheit verborgen liegen. Wenn die Sonne das weiße Kleid der Berge zum Glitzern bringt, flüstern die Märchen der Vergangenheit in mein Ohr. Unversehrt ist diese Schönheit, kalt und unberührt, so perfekt, dass ich die Augen schließen will, und doch ist es mir nicht möglich, ich kann mich nicht belügen.Fast hasse ich den Schnee, der die Landschaft in bleichen Frieden taucht, trügerisch in seiner Perfektion. Ich warte auf die wilde Wirklichkeit des Sommers, unverhüllt, bizarre Formen, strahlende Gipfelketten, harter Stein, zerklüftet, unmöglich zu erklimmen und das Schönste, was ich jemals gesehen habe. Ich habe den Gipfeln der Sierra alles erzählt, die Lügen ließ ich dort, der nächste Winter wird seinen Mantel darüberlegen und sie werden ins Vergessen hinabsinken, wie es das Schicksal aller Lügen sein sollte.Meine Tränen nahm ich mit, hüte und liebe sie, wie es das Schicksal meiner Tränen sein wird. Denn ich habe sie aus einem Grund geweint, der mein Geheimnis sein soll.Ich bin erfüllt von dem Geruch der Sierra, ich kann mich an jeden Augenblick erinnern. Die morgendliche Frische des nassen Grases, noch schwer bedeckt vom Tau, die leichte Süße der Kräuter, die eine sanfte Brise vor sich herträgt. Später am Tag, wenn die Hitze den Tau verschlungen und den Boden getrocknet hat, rieche ich die dunkelrote Erde, gefüllt mit Leben und mit Tod. Dann die Nacht. Die Sierra gibt her, was sie an Düften am Tag gefangen hat, und ich stehe unter einem funkelnden Sternenhimmel, lasse den Duft in mich strömen, bewahre etwas davon bei mir.Ich denke an die Sierra Nevada, die so viel mehr ist und immer bleiben wird, denn ich bin ein Teil von ihr und sie bleibt ein Teil von mir. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft