Verlag | Nova MD |
Auflage | 2022 |
Seiten | 366 |
Format | 13,1 x 2,6 x 19,2 cm |
Gewicht | 415 g |
ISBN-10 | 3985955018 |
ISBN-13 | 9783985955015 |
Bestell-Nr | 98595501A |
Ein Roadtrip, zwei überzeugte Singles und ganz viel Polarlichtmagie.Ausgerechnet Finnland in der Vorweihnachtszeit.Winterhighlights sind so ziemlich das Letzte, worüber die digitale Nomadin und Sonnenanbeterin Louisa eine Reisereportage schreiben will.Kaum angekommen, häufen sich auch schon die Herausforderungen. Die größte: der genauso attraktive wie grummelige Miro. Der heimatverbundene Fotograf strapaziert ihre Nerven und lässt gleichzeitig das Herz der toughen Lou schneller schlagen.Eine unfreiwillige Reise im Van nach Lappland zwingt die beiden, mehr Zeit miteinander zu verbringen, als ihnen lieb ist. Aber mit jedem Kilometer durch das Winter-Wonderland wächst die Anziehung zwischen ihnen. Jedes gemeinsame Erlebnis sorgt für mehr Kribbeln im Bauch.Dumm nur, wenn man dem eigenen Glück ein Ablaufdatum verpasst hat, um von den ursprünglichen Lebensplänen nicht abweichen zu müssen. Wird der Zauber der Nordlichter dafür sorgen, dass die wahre Liebe eine Chance bekommt?
Leseprobe:
1. Tervetuloa - willkommen in HelsinkiLouisa»Mama, ich muss los, sonst verpasse ich noch meinen Flug.« Ein wenig ungeduldig trat ich von einem Bein aufs andere, während ich mir die dunklen Haare zu einem Zopf zusammenband. Warten war nicht unbedingt eine meiner Stärken. Und obwohl ich nicht besonders scharf auf diese Reise war, fragte ich mich beim Blick durch die Wohnung, was schlimmer wäre: nach Finnland zu reisen oder hierzubleiben. Mit dreißig noch einmal zu Hause einzuziehen, war vielleicht doch nicht die beste Idee gewesen - auch wenn es nur vorübergehend war. Ende des Jahres würde ich endlich meinen Traum verwirklichen und nach Bali ziehen.»Lass mich nur schnell diese Lichterkette festmachen!«, rief Mama von der Leiter herunter. Bereits seit Tagen sah es im Wohnzimmer aus, als hätte sie einen Christmas-Shop geplündert - und das im November. Da klang Flucht doch geradezu verlockend. Im Hintergrund dudelte irgendein Weihnachtslied aus der Bluetooth-Box. Garantiert von einer dieser Playlisten, die meine Mutter neuerdings am liebsten vierundzwanzig Stunden lang hören wollte. Leise summte sie mit.Bisher hatte ich immer gedacht, wir hassten das Fest der Feste gleichermaßen. Nein, ich war mir sicher gewesen. Weil wir beide zu viele enttäuschende Erinnerungen damit verbanden. Erinnerungen an meinen Vater, der uns im Stich gelassen und sich nie gemeldet hatte. Aber dieses Jahr war irgendetwas anders und ich hatte keinen blassen Schimmer, was. Anstatt einen großen Bogen um Lebkuchen und Spekulatius zu machen wie sonst, gab sich meine Mutter die volle Dröhnung Vorweihnachtsbesinnlichkeit inklusive Süßkram und versuchte sogar, mich damit anzustecken. Aber nicht mit mir. So.»Hör mal, Louisa.« Mama kletterte von der Leiter und kam vor mir zum Stehen. Sie atmete tief ein. »Ich wollte dir noch etwas erzählen ...«»Jetzt?« Alarmiert warf ich einen erneuten Blick auf die Uhr. »Hat das nicht noch Zeit? Kannst du es mir am Telefon erzählen, wenn ich angekommen bin? Wen n ich mich jetzt nicht beeile, dann schaffe ich es wirklich nicht mehr rechtzeitig.« Immerhin brauchte ich mit den Öffentlichen etwa fünfzig Minuten bis zum Flughafen und musste auch noch meinen Koffer aufgeben.Kurz huschte Enttäuschung über das Gesicht meiner Mutter, doch dann lächelte sie und ich fragte mich, ob ich es mir nur eingebildet hatte. »Natürlich«, sagte sie. »Wir reden einfach später darüber. Es ist auch nicht so wichtig.« Sie umarmte mich ein wenig unbeholfen. »Viel Erfolg bei deinem Auftrag. Guten Flug und pass auf dich auf, ja?«»Mache ich.«Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, atmete ich einmal tief durch, bevor ich die Treppe hinuntereilte - so schnell es mit meinem großen Gepäckstück eben ging. Obwohl ich sonst ein pünktlicher Mensch war, erreichte ich heute den Berliner Flughafen auf den letzten Drücker und trotz leichter Kleidung völlig verschwitzt. Die Mitarbeiterin der Airline warf mir einen mahnenden Blick zu und konnte sich ein »Das war knapp« nicht verk neifen. Tja, ich hatte es doch noch geschafft. Zwar würde ich die nächsten Tage dem plötzlichen Weihnachtswahn meiner Mutter entgehen, aber dafür hatte ich eine Woche Kälte vor mir. Unwillkürlich zog ich meine Strickjacke fester um mich. Augen zu und durch. Spätestens zum Jahreswechsel würde ich tropische Wärme genießen und einen Mango Daiquiri am weißen Strand schlürfen.