Verlag | Kinzel |
Auflage | 2022 |
Seiten | 80 |
Format | 10,2 x 0,6 x 15,4 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 66 g |
ISBN-10 | 3955441660 |
ISBN-13 | 9783955441661 |
Bestell-Nr | 95544166A |
Sterben und Tod ist in unserer Gesellschaft für viele Menschen schwierig geworden. Beides wird oft so lange wie möglich verdrängt und meist auch tabuisiert. Ist man dann doch plötzlich mit der Zeit des Sterbens unmittelbar um einen herum konfrontiert, ist es für viele Begleiter, An- und Zugehörige eine Zeit der Krise, der Angst und der Unsicherheit. Mit diesem kleinen 1 x 1 der Sterbebegleitung haben sie einen Wegbegleiter, um am Ende zu wissen, wie es geht. Was Sie beachten können, was Sie noch tun können, wo Sie Hilfen finden usw. - denn am Lebensende können wir noch sehr viel für unseren Zu-Begleitenden und letztlich auch für uns tun.
Leseprobe:
VorwortLiebe Leser_innen, Begleiter_innen,betroffene An- und Zugehörige,Hospizbegleiter_innen,ehrenamtliche und hauptamtliche Helfer_innen,seit ich mit Schwerkranken, Sterbenden und deren Wegbegleitern arbeite, werde ich nach einer Art "Anleitung" gefragt, denn plötzlich ist man mit Fragen und Gefühlen konfrontiert wie: "Wissen Sie, ich habe sowas noch nie erlebt...""Was müssen wir jetzt bedenken?""Was können wir jetzt noch tun?""Müssen wir etwas vorbereiten?""Was ist, wenn Schmerzen auftreten?""Gibt es spezielle Hilfen? Wer kann uns entlasten?""Kann Mutti auch zuhause bleiben und sterben?""Wie erkennen wir, dass es nun wirklich zu Ende geht?""Wie können wir Abschied nehmen?""Was ist nach dem Todeseintritt zu beachten?"...Es ist schon komisch, dass wir alle so viel mehr über Erste Hilfe in Schulen, Sportvereinen oder spätestens beim Führerschein lernen, aber so wenig zum Thema Letzte Hilfe, also Hilfen am Lebensende. Dieses kleine Büchlein 1 x 1 der Sterbebegleitung soll Ihnen ein guter Ratgeber und Begleiter für die letzte Zeit sein, ganz im Sinne von am Ende wissen, wie es geht.Alles Liebe für Sie und Ihre An- bzw. Zugehörigen, denn sicherlich halten Sie dieses Büchlein nicht umsonst in Ihren Händen, viel Kraft für die kommende Zeit,Ihre Marion Jettenbergermarionjettenberger@gmail.comHilfen und Unterstützung"Wo finden wir Hilfe und Unterstützung?"Sterbebegleitung ist Lebensbegleitung, im Grunde eine Wegbegleitung, bis an die für uns unsichtbare Grenze des Lebens. Die wichtigste Aufgabe ist es, die Leiden des Sterbenden zu lindern und ihn bis dorthin zu begleiten, ganz im Sinne des palliativen und hospizlichen Gedankens.Nicht selten bedarf es hier auch Hilfe und Unterstützung - doch wo finde ich diese Hilfen?Inzwischen haben wir ein sehr gutes Netz an ambulanten und stationären Hilfen am Lebensende, wie das nachfolgende Schaubild aufzeigt.Veränderung am Ende des Lebens"Auf was müssen wir uns einstellen?"Der Weg des Sterbens ist für jeden Menschen einzigar tig und verschieden. So individuell das Leben, so einzigartig auch das Sterben eines Menschen. Trotzdem gibt es verschiedene Veränderungen, wie sie bei vielen Sterbenden zu beobachten sind. Die Zeichen, die darauf hindeuten, dass ein Leben zu Ende geht, können wir grob in 3 Bereiche einteilen.1.Veränderungen im körperlichen Bereich2.Veränderungen des Bewusstseins und3.Veränderungen im zwischenmenschlichen KontaktPalliative MundpflegeDie Mundpflege stellt in der Palliativversorgung eine der wichtigsten Tätigkeiten dar, denn sie lindert das Durstgefühl sowie die Mundtrockenheit, was häufig als sehr unangenehm wahrgenommen wird. Mit 2, 3 kleinen Handgriffen können Sie Mund und Lippen befeuchten und so Leiden mindern und Wohlbefinden schenken. Siehe dazu auch die Anleitung auf Seite 67. Meines Erachtens ist die palliative Mundpflege einer DER Liebesdienste am Sterbebett.Hin-Lauschen - Ist da noch was?Nicht selten gibt es letzte Wünsche oder etwas, was noch geregelt oder befriedet werd en will und muss. Seien Sie wirklich einfach offen, lauschen Sie auch zwischen den Zeilen und auf die leisen Zwischentöne.Immer wieder erlebe ich, wie Belastendes zuletzt noch Ausdruck finden darf, wie eine Art Beichte am Sterbebett ist es, wenn wir Begleiter genau hin-hören und lauschen. Aber auch positive Dinge wie eine dankbare, zufriedene Lebensbilanz möchten noch gesagt und gehört werden.AnsprechbarkeitViele Begleiter sind sich unsicher und fragen sich: Was nimmt ein sterbender Mensch wahr? Merkt er überhaupt, dass jemand in der Nähe ist? Hört er oder sie, was wir ihm sagen? Spürt er die Berührungen? Sieht er noch etwas, obwohl sein Blick schon so weit in die Ferne gerichtet ist? Ich möchte Mut machen. - Sprechen Sie mit dem Sterbenden genau so, als würde er alles verstehen, reden Sie so wie immer mit ihm.Bleiben und aushaltenEs ist so wichtig, einfach nur da zu bleiben und auszuhalten, beizustehen, Halt zu geben und zu schenken. Berühren Sie den Sterb