Der Blick auf den Alltag bietet Einsichten in grundlegende kulturelle Ordnungen und ihre Relevanzen im jeweiligen Hier und Jetzt subjektiver wie kollektiver Lebensentwürfe. So plural, wandlungsfähig, ambivalent und widersprüchlich diese Lebensentwürfe waren und sind, ist auch die diese repräsentierende Objektkultur: Alltag zu sammeln, ihre unüberschaubaren Materialitäten zu dokumentieren, zu bewahren und wissenschaftlich auf ihre Logiken zu befragen, ist eine enorme Herausforderung alltagskulturwissenschaftlich arbeitender Disziplinen und Institutionen.
Die unterschiedlichen Perspektiven, Methoden und Logiken, die in diesem Band vorgestellt werden, lassen sich über die gemeinsame Auseinandersetzung mit konkreten Materialien verbinden und bilden so ein vertieftes Verständnis historischer wie gegenwärtiger Alltagskulturen. Dabei werden Aspekte des Sammelns ebenso diskutiert wie Fragen der musealen als auch archivalischen Repräsentation sowie der Umgang mit heterogenen Sammlungsbe ständen und deren (Langzeit-)Sicherung.
Theresa Jacobs / Theresa Jacobsowa, Dr. phil., geboren 1980 in Bautzen/Budysin; Studium der Musikwissenschaft, Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Leipzig und Krakau; 2004-2008 Promotionsstudiengang "Transnationalisierung und Regionalisierung vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart" in Leipzig; 2004-2005 studentische und wissenschaftliche Hilfskraft an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy"; 2006-2012 Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sorbischen Institut, Abteilung Empirische Kulturforschung/Volkskunde; 2012 Promotion an der Universität Leipzig; 2013-2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Tanz in der DDR am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig; seit 2011 in der Geschäftsführung des Tanzarchivs Leipzig; 1999-2012 Tänzerin des Leipziger Tanztheaters; verheiratet und Mutter von Sohn Benno und Tochter Rada; freiberufliches Engagement für den zeitgenössischen Tanz sowie die Minder heitenforschung; Buchpublikationen: Modern aus Tradition. Ansichten zu den Kulturen der Roma/Zigeuner (Hg. mit J. Barth und F. Jacobs 2009), Sorbische Kultur und Identität in der Ortslage Proschim (Prozym) mit Karlsfeld (Hg. mit E.Tschernokoshewa, H. Krohn, F. Jacobs, A. Roggan und I. Neumann 2011), Vielheiten. Leipziger Studien zu Roma/Zigeuner-Kulturen (Hg. mit F. Jacobs 2011), Der Sorbische Volkstanz in Geschichten und Diskursen (2014). Ines Keller / Ines Kellerowa, Dr. phil., geboren in Crostau bei Bautzen; 1983-1988 Studium der Ethnographie an der Humboldt-Universität Berlin; 1988-1991 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für sorbische Volksforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR, Bautzen; seit 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Empirische Kulturforschung/Volkskunde (ab 2014 Abteilung Kulturwissenschaften) am Sorbischen Institut in Bautzen; 1997 Promotion; Forschungsschwerpunkte: Kleider-, Migrations- und Brauchforschung, Fachgeschichte; Buchpublikationen: Sorbische und deutsch-sorbische Familien. Drei Generationen im Vergleich (2000); "Ich bin jetzt hier und das ist gut so." Lebenswelten von Flüchtlingen und Vertriebenen in der Lausitz (2005); Trachten als kulturelles Phänomen der Gegenwart (Hg. mit Leonore Scholze-Irrlitz 2009), Dialogische Begegnungen. Minderheiten - Mehrheiten aus hybridologischer Sicht (Hg. mit E. Tschernokoshewa 2011).
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