Almosen fürs Vergessen / Wo man singt - Roman
Verlag | Elfenbein |
Auflage | 2023 |
Seiten | 260 |
Format | 14,5 x 2,2 x 21,5 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 368 g |
Reihe | Almosen fürs Vergessen 7 |
ISBN-10 | 3961600155 |
ISBN-13 | 9783961600151 |
Bestell-Nr | 96160015A |
Man schreibt das Jahr 1967 am altehrwürdigen Lancaster College der Universität Cambridge, und die Zeichen stehen auf Sturm. Zu den üblichen Grabenkämpfen zwischen den Professoren kommen die Forderungen einer politisierten Studentenschaft. Angeführt wird die Rebellion von Hugh Balliston, einem begabten jungen Intellektuellen, der auch die attraktive Hetta für seine Sache eingespannt hat. Doch Hugh gerät zunehmend unter den Einfluss eines externen Agitators, der ihn zu immer drastischeren Aktionen treibt. Als anlässlich eines Madrigalkonzertes der Kapelle des Colleges, einem der bedeutendsten Sakralbauten des Landes, eine rabiate Entweihung und ein moderner Bildersturm droht, geht es mit einem Mal nicht mehr nur um die Überwindung oder Bewahrung alter Traditionen und Glaubenssätze, sondern um Leben und Tod. Im siebten Band seiner Romanreihe "Almosen fürs Vergessen" widmet sich Simon Raven mit unverkennbarer Verehrung für den historischen Schauplatz auf gewohnt unterhaltsame und biss ige Weise einem weiteren Meilenstein der britischen Nachkriegsgeschichte.
Leseprobe:
"Hier steht was Komisches", sagte Mrs. Constable, mit der Billingsgate Press wedelnd, "soll ich's dir vorlesen?""Nein.""Da steht: 'Die größte Passion von Professoren ist das Bellen und Beißen, und die am Lancaster College in Cambridge haben sich unlängst auf ein paar wirklich gammelige alte Knochen gestürzt, an denen sie nun herum zerren. Angesichts eines Überschusses von einer Viertelmillion Pfund zanken sich die gelehrten Ordinarien wie eine Meute von Gorgonen - darum,ob sie für eine Handvoll zusätzlicher Studenten eine Unterkunft schaffen oder mehr Geld für die Chorknaben ausgeben sollen, die in letzter Zeit die Töne nicht mehr ganz so sauber treffen. Für den Fall, dass noch andere meiner Meinung sind, dass es doch ganz schön viel ist, 500 000 Pfund für die Verbesserung der Gregorianischen Gesänge hinzublättern ..."Constable hatte gerade angehoben, seiner Frau (ohne weitere Umschweife) zu sagen, dass sie still sein solle, als ihr Vortrag von einem Klopfen an der Tür zum Frühstü ckszimmer unterbrochen wurde. Auf die Bitte hin, einzutreten, erschien der Oberste Pförtner, im Frack (da es der Tag eines Heili genfestes war) und mit seinem Zylinder in den Händen."Herr Provost... Madam", sagte der Oberste Pförtner mit einer Verbeu gung. "Es hat jemand unflätige Dinge auf den Großen Rasen geschrieben. Sie, Sir, muss ich bitten zu kommen und es zu lesen. Sie, Madam, als Dame, muss ich warnen, Ihren Blick nicht dorthin zu wenden."