Als hätte jemals ein Vogel verlangt, dass man ihm ein Haus baut
Verlag | Edition Nautilus |
Auflage | 2022 |
Seiten | 224 |
Format | 13,5 x 2,5 x 21,0 cm |
Gewicht | 365 g |
ISBN-10 | 3960542801 |
ISBN-13 | 9783960542803 |
Bestell-Nr | 96054280A |
Iona, hochschwanger und obdachlos, bricht eines Nachts bei strömendem Regen in ein leerstehendes Haus in einem süddeutschen Dorf ein. Sie sucht dort ihren Vater Tahvo, den sie nie kennengelernt hat, nie kennenlernen wollte. Doch nun braucht sie Geld. Tahvo aber ist verschwunden - stattdessen trifft Iona auf seine Nachbarin. Tine, die ihre Adoptivtochter über alles liebt, aber nie verwunden hat, keine leiblichen Kinder bekommen zu können, hatte eine Affäre mit Tahvo, und sie vermisst ihn. Karolin, die Tavho vor vielen Jahren in Berlin kannte, führt die einzige Gaststätte des Dorfes. Auch sie kämpft mit den Geistern der Vergangenheit und ihren Erinnerungen. Die drei Frauen machen sich auf in Tahvos Heimat Finnland, um dort nach ihm zu suchen. Auf der Reise geraten ihre unterschiedlichen Vorstellungen von Mutterschaft, vom Leben und davon, wer Tahvo eigentlich ist, mehr und mehr aneinander. Aber sie machen auch die Erfahrung, dass es nicht der abwesende Mann ist, der ihre Leben besti mmt, und dass sie manche Illusionen besser begraben sollten.
Leseprobe:
Als Iona alt genug gewesen war, um klare Bitten zu äußern - kann ich bitte Rollschuhe mit Gummirädern, nicht diese bescheuerten aus Plastik, einen neuen Kassettenrekorder, wissen, wer mein Vater ist - antwortete ihre Mutter meistens: »Man kann nicht alles haben.« Das war, als sie selbst noch geglaubt hatte, man bekäme vom Leben, das einem bestimmte Dinge verwehrte, automatisch irgendetwas stattdessen.