Antifaschistische Kultur - Nico Rost und der lange Kampf gegen den Nationalsozialismus 1919-1965
Verlag | Wallstein |
Auflage | 2023 |
Seiten | 471 |
Format | 16,1 x 3,7 x 22,6 cm |
Gewicht | 766 g |
Reihe | Buchenwald und Mittelbau-Dora - Forschungen und Reflexionen 5 |
ISBN-10 | 3835353667 |
ISBN-13 | 9783835353664 |
Bestell-Nr | 83535366A |
Anhand der Biografie von Nicolaas Rost schreibt Markus Wegewitz eine Erfahrungsgeschichte des Antifaschismus im Europa des 20. Jahrhunderts.Wie kann Antifaschismus als Lebensentwurf und politische Position in der Geschichte des 20. Jahrhunderts verstanden werden? Markus Wegewitz bietet einen bewegungsgeschichtlichen Längsschnitt von der Entstehung der ersten antifaschistischen Organisationen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bis in die 1960er-Jahre. Anhand der Biografie des niederländischen Journalisten, Übersetzers und Kommunisten Nicolaas (Nico) Rost nutzt der Autor einen erfahrungsgeschichtlichen Zugang zu antifaschistischen Organisationsformen, Ideenwelten und politischer Kultur.Auf der Suche nach einem Instrument zur Mobilisierung gegen Faschismus und Nationalsozialismus versuchten Antifaschist:innen wie Rost, bürgerliche Kulturtraditionen im Sinne eines sozialistischen Humanismus zu interpretieren. Im Mittelpunkt der Studie stehen neben dieser Politisierung der Kultur auc h die Prägung des Antifaschismus durch den (trans)-nationalen Kommunismus und der Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen. Antifaschist:innen entwickelten nach 1945 aufgrund dieser Erfahrungen Maßstäbe historischer Gerechtigkeit, die sie gegen den Widerstand insbesondere der deutschen Nachkriegsgesellschaften durchzusetzen versuchten.
Rezension:
»Ohne die Protagonisten des 'kultivierten Antifaschismus' zu denunzieren, benennt Wegewitz Mythen und Heldenerzählungen und weckt Empathie und Verständnis für Ihre Kämpfe.« (Barbara Distel, Süddeutsche Zeitung, 24.07.2023) »eine verdienstvolle Studie, die dem Vermächtnis der Überlebenden verbunden ist « (Ulrich Schneider, antifa, Juli/August 2023) »Es gelingt dem Verfasser, die vielschichtigen Auseinandersetzungen um die Deutung des angeblich geschlossenen 'antifaschistischen Lagers' akribisch aufzuarbeiten« (Peter Steinbach, Das Historisch-Politische Buch Jg. 71 (2023) Nr. 1-2) »Die Studie ist eine wichtige Erinnerung an die antifaschistischen Überlebenden und ihr unermüdliches Ringen in der Nachkriegszeit.« (Sandra Binnert, Arbeitsstelle Holocaustliteratur, 27.02.2024)