Antiromantisches Manifest - Eine poetische Lösung
Verlag | Edition Nautilus |
Auflage | 2017 |
Seiten | 144 |
Format | 12,4 x 21,0 x 1,0 cm |
Englisch Broschur | |
Gewicht | 189 g |
Reihe | Flugschrift |
ISBN-10 | 3960540442 |
ISBN-13 | 9783960540441 |
Bestell-Nr | 96054044A |
Das »Antiromantische Manifest« ist eine Streitschrift für das Fremdsein als einzig mögliche Lebensweise.»Ihr seid eine Mischung aus Eva Braun, Judith Butler und Yoko Ono, mit euren Tagen des Anderssein-Wollens in euren freien Ghettos, ihr merkt es nicht ...«Marie Rotkopf teilt ordentlich aus gegen Nationalromantiker und Poplinke, Postfeministinnen wie Patriarchen, Luther wie Mütter. Gefangene werden nicht gemacht. Rotkopfs Manifest ist eine Sammlung polemischer Betrachtungen einer Französin, die seit zehn Jahren in Deutschland lebt. Aber das stimmt nicht ganz, weil sie von allem die Hälfte ist, mit deutsch-französischen und jüdisch-arabischen Hintergründen, und wie Costa Gavras in »Z« gesagt hat: »Die Halbjuden sind die schlimmsten.«Marie Rotkopfs Texte haben Widerhaken, man reibt sich daran, aber leider hat sie recht. In Gedichten, Tagebüchern, kurzen Prosastücken, in angriffslustig-kämpferischen und traurig-komischen Stücken schreibt sie an gegen eine Romantik, die zynisch und b analisierend ist, gegen das deutsche Bewusstsein, endlich ruhigen Gewissens auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. Und wenn Gerechtigkeit unentbehrlich sein soll, müssen die verschleiernden romantischen Widersprüche wie Heimat, Nation und Volksgemeinschaft endlich in Frage gestellt werden. Sie setzt sich mit unpopulären Gedanken auseinander, mit Patriarchat, Krieg, Macht und Zensur. Sie hinterfragt die Begrenzungen.Marie Rotkopf schreibt Poesie als Revolte; ihr Manifest ist ein Plädoyer für das Fremdsein als Freiheit. Es ist ein spottender Akt des Widerstands.
Leseprobe:
Wir versuchen, die verschiedenen paternalistisch-untergründigen Erscheinungen zu entschleiern und deren Formen zu bekämpfen.Die Ikonen müssen wir zerschmettern.Weil wir keine netten Spektakel mehr sehen wollen, sind wir ebenfalls gegen die Bewunderung oder Verehrung von Menschen oder Figuren, die uns verblenden.Wir wollen die Instrumentalisierung aufkündigen.Wir sind gegen NGOs.Wir erwarten, dass Femen und Pussy Riot Aktionen in den USA machen, in the paradise of democracy and God's own country.Wir erkennen die Verbindung zwischen Pater-Nationalismus und Romantik.Wir erlebten und erlitten deren Folgen schon im XX. Jahrhundert, und der Anblick von ukrainischen Nationalfahnen auf den Tassen von Femen lässt uns nicht lachen.Wir wollen nicht hören, dass die Romantik nicht die dandyeske Hipster-Gestalt eines braven Konservatismus ist.Wir würden gerne »rechts« schreiben, aber »rechts« ist inzwischen überall die Richtung.Wir sind gegen Romantik, genauso wie wir gegen den KKK sind.