Auf den Spuren der Theatertante durch das Banat - Meine abenteuerliche Reise durch Rumänien
Verlag | Edition Karo |
Auflage | 2020 |
Seiten | 136 |
Format | 13,0 x 20,6 x 1,3 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 200 g |
ISBN-10 | 3945961157 |
ISBN-13 | 9783945961155 |
Bestell-Nr | 94596115A |
Das "Hotel Silva" liegt am "Bulevardul Doctor Victor Babes". Mich lässt dieser prall gefüllte Tag nicht schlafen. Ich denke an meinen Vater, der in einer kleinen Gasse dieser Stadt geboren wurde - ich bin in seinem Temeswar, juchhuu! Seine Kindheit und Jugend verbrachte er hier mit den Schwestern Grete und Elisabeth. Ich denke an Elisabeth, seine jüngere Schwester, meine Tante, deren theatralisches Wesen und Faible fürs Theater ich - wie behauptet wird - geerbt habe.
Die Autorin Katharina Joanowitsch folgt den Spuren ihrer Tante, einer berühmten Theaterschauspielerin, durch das Banat.
Jenes Gebiet in Rumänien, das mit seiner wechselvollen Geschichte mal zu Ungarn, danach auch zum Osmanischen Reich und mal zu Deutschland gehörte, begeistert mit seiner reichen Kultur und grandiosen Landschaft; beides entdeckt die Autorin auf der Suche nach den spannenden Familienwegen.
Inhaltsverzeichnis:
Inhalt
Schlaftrunken überdreht 9
Die sprudelnde Tante
Vollständig mit Ankommen beschäftigt
Rost, golden übermalt
Die coole Kneipe
Führung durch die Cetate
Schöne Plätze mit Aussicht
Donnerwetter!
Durch die Banater Heide
Sankt-Gerhards-Fest mit Bischof
Kuttelsuppe im Schani-Garten
Gitarrensolo im Heuhaufen
Tantenbriefe
Sonntags zum Familiengrab
Zartes Bier
Steinerne Bienenkörbe
Gummitwist im Park
Vier Herrschende und ein Hanswurst
Brikattschwere Süßigkeiten
In die Banater Berge bis nach Herkulesbad
Drei Elisabeths
Hoch über dem eisernen Tor
Sagenhafte Donau
Mit der Banater Semmeringbahn
Magisches Spiel unterm Mond
Die Zeit dehnt sich und hält still
Zu guter Letzt Banat
Banater Schwaben
Das Deutsche Staatstheater Temeswar
Leseprobe:
Was erzählte mein Stadtführer? Auf den Grundmauern des türkischen Bades von Sultan Ibrahim wurde das Haus errichtet. Das Rudiment seiner früheren Geschichte ist eingemauert neben dem Eingangsportal zu erkennen: kalligrafische Zeichen einer türkischen Inschrift aus dem 17. Jahrhundert.
Das Abendläuten des Doms dringt durch die Gassen und zieht mich zur Piata Unirii zurück. Je näher ich komme, desto mächtiger tönt das Geläut. Im Dröhnen der Glocken scheinen die Menschen wie verlangsamt. Viele sitzen lauschend, manche verharren im Gehen, ein Pärchen in der Umarmung, ein Kind staunt mit offenem Mund, ein anderes heult und presst seine Hände auf die Ohren. Großes Theater. Ein Krähenschwarm überfliegt den Platz und scheint das ausklingende Läuten fortzutragen.
Ich betrete die Buchhandlung am Dom durch einen unscheinbaren Eingang in der Str. Matei Corvin. Das Sortiment der seit 2011 eröffneten kleinen Buchhandlung enthält deutschsprachige Bücher zur Landeskunde des Banats und Siebe nbürgens, Belletristik, Wörterbücher, Kinder- und Jugendbücher, Lernhilfen für Deutschlernende. Zur Banater Post und der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien kann ich nun Kartenrolle und Katalog knicksicher in die Papiertragetasche stecken.