Ausgegrenzt: Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus - Biogramme und kollektivbiografische Analyse
Verlag | De Gruyter |
Auflage | 2023 |
Seiten | 522 |
Format | 15,9 x 3,3 x 23,7 cm |
Gewicht | 1035 g |
ISBN-10 | 3111236781 |
ISBN-13 | 9783111236780 |
Bestell-Nr | 11123678A |
Die Vertreibung zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch die brutale Exklusionspolitik des NS-Regimes und die dadurch ausgelösten internationalen Migrationsbewegungen gelten zu Recht als bedeutsame Zäsur in der Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Auch wenn es übertrieben ist, von einer "geistigen Enthauptung Deutschlands" zu sprechen, wie in älteren Publikationen zu lesen war, führte die 1933 einsetzende "Säuberung" der deutschen Universitäten zu einem beträchtlichen Verlust an wissenschaftlicher Substanz. Das Buch informiert erstmals für alle deutschen Universitäten über die Dimensionen und Konturen dieses Prozesses. Im Zentrum stehen fast 1.300 Biogramme vertriebener Hochschullehrer, die in der Einleitung kollektivbiografisch ausgewertet werden. Die Biogramme geben Auskunft über den akademischen Status der Betroffenen, über die Religionszugehörigkeit, die Mitgliedschaft in politischen Parteien sowie über die Entlassungsgründe, gegebenenfalls auch über KZ-Haft, Emigration und Remigration. Schließlich finden sich in dem Buch die Namen jener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Opfer nationalsozialistischer Vernichtungspolitik wurden oder nach der Entlassung Suizid begingen.
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Rezension:
"Ausgegrenzt ist nicht nur ein Buch, ein Nachschlagewerk, ein Lexikon. Es ist ein Denkmal, ein Mahnmal, ein Erinnerungsmal von allergrößter Bedeutung. Keine der 23 Universitäten kann sich künftig noch herausreden, sie habe ja nicht im Einzelnen gewusst, wer aus ihren eigenen Reihen Opfer der Nationalsozialisten wurde. Es ist an der Zeit, jeden Einzelnen zu erinnern, zu ehren."
Ilko-Sascha Kowalczuk, Historiker