Verlag | Panini Manga und Comic |
Auflage | 2024 |
Seiten | 100 |
Format | 25,3 x 1,2 x 32,2 cm |
Gewicht | 813 g |
ISBN-10 | 3741640182 |
ISBN-13 | 9783741640186 |
Bestell-Nr | 74164018A |
Als eine Serie von Kindesmisshandlungen die Bürger von Gotham City schockiert, machen sich Batman und Commissioner Gordon auf die Suche nach dem skrupellosen Täter...
Tränen in der NachtEine grausame Mordserie erschüttert Gotham. Ganze Familien werden bestialisch ermordet. Die Ermittlung in diesen Fällen wirft für Batman und Gothams neuen Polizeichef Commissioner James Gordon jede Menge Fragen auf, denn während vieles auf einen Drogenkrieg hindeutet, scheint auch ein erschütternder Kindesmissbrauch eine zentrale Rolle zu spielen. Ein schwer traumatisiertes Mädchen könnte Batman womöglich helfen, den Fall zu lösen, doch dazu müsste es ihm gelingen, das Kind aus seinem Schockzustand zu befreien. Die von Archie Goodwin sensibel geschriebene und von Scott Hampton in eindringlichen Bildern umgesetzte Story rund um das schwierige Thema Kindesmisshandlung bringt Bruce Wayne und James Gordon mehrfach bis an die Grenzen des Erträglichen.ENTHÄLT: BATMAN: NIGHT CRIES
Leseprobe:
Schweres Trauma von Jörg FaßbenderBatman musste sich über die Jahre schon mit vielen schwierigen, aber gesellschaftlich höchst relevanten Themen befassen: Menschenhandel, Waffenkult und -gewalt, korrupte Polizisten und veraltete Strukturen im Justizsystem. Kaum ein Thema geht aber so nah und ist so erschütternd wie das des Kindesmissbrauchs und seiner Folgen, das in Batman: Stumme Schreie im Mittelpunkt steht. Im Vordergrund der Geschichte stehen äußerst grausame Morde an ganzen Familien in Gotham. Diese machen nicht nur Batman, sondern natürlich auch dem frischgebackenen Commissioner James Gordon schwer zu schaffen. Zudem muss dieser auch noch damit klarkommen, dass seine Ehe nicht gerade optimal verläuft und seine Beziehung zu seinem Sohn, der auch James heißt, ebenfalls leidet. Gordon selbst hat mit unterdrückter Wut und einer eigenen angedeuteten Misshandlungsgeschichte durch seinen Vater zu kämpfen. Die Szenerie wechselt zwischen den Tatorten der Morde, den Familienszenen Gor dons und den Besuchen Bruce Waynes im Safe House, welches gegründet wurde, um missbrauchten Kindern helfen zu können. Bruce hat dem Leiter und Psychologen Dr. Bryan McLean und dessen Schwester Sybil finanzielle Unterstützung für das Safe House zugesagt. Auch hier lässt eine gemeinsame Geschichte des Psychologen und des Physiotherapeuten des Safe House vermuten, dass die Beteiligten stärker von der Vergangenheit belastet sind, als sie zunächst zugeben. Im Verlauf der Ermittlungen steht ein überlebendes Mädchen einer reichen Familie so unter Schock, dass es kein Wort mehr spricht. Zu allem Überfluss sieht sie vor ihrem Fenster kurz Batman und erschrickt. So gerät der Dunkle Ritter, auch durch die zusätzliche Aussage eines missbrauchten Jungen, unter Verdacht, etwas mit den grausigen Mordfällen zu tun zu haben. Batman ermittelt daraufhin in verschiedenen Milieus, kommt jedoch der Lösung der Fälle durch eine Kontaktaufnahme mit dem Mädchen allmählich näher. Archie Goodwin erzählt hier eine Geschichte um Traumata, in der nicht nur Batman an die Grenzen des für ihn Erträglichen geht. Zum einen, weil er auch sein eigenes Trauma zu bewältigen hat. Zum anderen, weil Bruce erkennt, dass Missbrauch jeden treffen kann und dass es für folgende Generationen oft nur Hoffnung gibt, wenn sie den Kreislauf unterbrechen, um weiteren Missbrauch zu verhindern. Scott Hampton setzt diese schwierige Story in extrem eindringlichen, düsteren und expressiven Bildern um. In Batman: Stumme Schreie ist die Rede von über zwei Millionen Missbrauchsfällen pro Jahr in den USA. 2019 ging man laut humanium.org von über 650.000 Fällen aus, wobei die Dunkelziffer nur schwer abzuschätzen ist. 1995 wurde das Thema von Autor und Anwalt Andrew Vachss in seinem Roman und dessen Comic-Adaption Batman: The Ultimate Evil von Neal Barrett und Denys Cowan mit dem Hintergrund des Kindesmissbrauchs erneut aufgegriffen.