In dem Journalisten Georges Duroy - von den Frauen "Bell-Ami" genannt - hat Maupassant den unvergänglichen Typus des großen Verführers und skrupellosen Karrieristen geschaffen. Der unaufhaltsame Aufstieg dieses Glücksritters ist zugleich der Kristallisationspunkt für ein mit souveräner Ironie gezeichnetes Sittenbild der sich entfaltenden modernen bürgerlichen Gesellschaft.
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Guy de Maupassant (5.8.1850 Schloss Miromesnil, Tourville-sur-Arques, Normandie - 6.7.1893 Paris) ist einer der beliebtesten französischen Novellisten des Französischen Naturalismus. Er kämpft im Deutsch-Französischen Krieg und beendet hierfür ein Jurastudium. In der kurzen Zeit seines literarischen Schaffens schreibt er beinahe 300 Novellen und mehrere Romane. Die Inspirationen zu seinen Milieustudien bezieht Maupassant quasi aus nächster Nähe: Er war bekannt für sein ausschweifendes und verschwendungssüchtiges Leben. 1877 steckt er sich mit Syphilis an. Die Symptome versucht der Schriftsteller mit massivem Drogenkonsum zu kompensieren. Nach einem Zusammenbruch am Neujahrsabend 1892 und einem missglückten Selbstmordversuch kommt er in psychiatrischen Gewahrsam. 18 Monate später stirbt Maupassant in geistiger Umnachtung.Kernthema Maupassants ist die Offenlegung gesellschaftlicher Missstände: Bereits mit seinem ersten durchschlagenden Erfolg - der Novelle »Boule de suif« (dt. »Fett klößchen«) - stellt Maupassant der ehrlichen (und etwas korpulenten) Prostituierten »Boule de suif« ein in Selbstherrlichkeit versinkendes und verlogenes französisches Bürgertum entgegen. In »Bel-Ami« lässt Maupassant den mittellosen und wenig talentierten Unteroffizieren Georges Duroy auf unehrliche Weise an die Spitze der Gesellschaft aufsteigen.
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