Da, wo du bist ... - Historischer Roman
Verlag | Rhein-Mosel-Verlag |
Auflage | 2021 |
Seiten | 290 |
Format | 15,5 x 3,0 x 22,5 cm |
Gewicht | 520 g |
ISBN-10 | 3898014517 |
ISBN-13 | 9783898014519 |
Bestell-Nr | 89801451A |
Die Autorin Marion Bischoff hat in ihrem neuen historischen Roman die Liebes- und Leidensgeschichte ihrer Großeltern nachgezeichnet und geriet dabei in einigen Situationen an die Grenzen ihres künstlerischen Handelns. Es gelang ihr mithilfe besonderer Unterstützung eine Schreibblockade zu überwinden und dem Roman die nötige Tiefe und trotzdem eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen. Obwohl sie ihren Großvater Walter Bischoff, nie persönlich kennengelernt hat, verbindet sie ein inniges und tiefgründiges Verhältnis mit ihm. Während ihrer Recherchearbeit lernte die Autorin den Historiker Stefan Sauer kennen, von dem sie wertvolle Informationen über das Maschinengewehrbataillon 10 erhielt, in dem ihr Großvater diente. Soldatenjargon, Dienstgrade, Leben an der Front: Über all das hatte sie sich vorher nicht viele Gedanken gemacht. Doch dank des intensiven Austauschs mit Stefan Sauer konnte die Autorin sich dem Soldatenleben ihres Großvaters annähern und es verstehen lernen. Als großer S ieger nach dem erfolgreichen Westfeldzug lernte Walter Bischoff die berühmte Coco Chanel kennen. Trotz des angenehmen Gefühls einen Sieg errungen zu haben, hatte Walter nur einen Wunsch: Zurück nach Hause. Nach einem kurzen Zwischenhalt in der pfälzischen Heimat gehörte er zu den Wehrmachtssoldaten, die bei der Operation Barbarossa den Großangriff auf Russland starteten. In der Heeresgruppe Nord war er lange Zeit entlang der Ostsee im Einsatz. Städte wie Reval (heute Tallin), und Leningrad, das heutige St. Petersburg gehörten zu seinen Zielen. Hier stellte sich auch eine der Schlüsselfragen für seine Enkelin: Wie hat der Großvater die verhungernde Stadt Leningrad erlebt? Eingeschlossen in dem kleinen Städtchen Cholm, das als strategisch wichtiger Knotenpunkt für das Erreichen Moskaus galt, wurde Walter mit den härtesten Widrigkeiten der Kriegsführung konfrontiert. In all diesen Schreckensmomenten wünschte er sich zurück zu seiner jungen Liebe Elisabeth. Auch sie hatte die Folgen d es Krieges und ihre permanente Sorge um Walter zu bewältigen. Beide wünschten sich nur eins: wieder zusammen zu sein. Und so entstand der gemeinsame Satz: Ich wäre gern da, wo du bist ...
Leseprobe:
Gerade wandte er sich seinem Freund zu, da sah er eine Bewegung auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Es war ein Mädel mit zwei schwarzen Zöpfen, die in der Abendsonne glänzten, als seien sie mit Goldpuder bestäubt. Walter sah ihr hinterher und überlegte, wie alt sie wohl sein mochte. Sie trug eine Milchkanne in der Hand. Warum nur richtete sie den Blick krampfhaft auf ihre Füße? Ob sie so schüchtern war? Aus den wenigen Metern Entfernung wirkten ihre Gesichtszüge sanft und ebenmäßig. So eine könnte ihm gefallen. Er seufzte, hielt sich jedoch sofort die Hand vor den Mund.Sein Interesse blieb den anderen nicht verborgen. »Geh halt rüber zu ihr«, zischte ein Kamerad ihm zu. Jetzt drehten sich auch die anderen um und es ertönte aufmunterndes Gemurmel.»Ach, hört auf!« Walter winkte ab. »So wie die aussieht, ist sie doch längst unter der Haube.«