Das Bandoneon des Kulturministers - Ein Schelmenroman
Verlag | Mauke Weimar |
Auflage | 2023 |
Seiten | 336 |
Format | 13,0 x 2,0 x 21,2 cm |
Gewicht | 393 g |
ISBN-10 | 3948259178 |
ISBN-13 | 9783948259174 |
Bestell-Nr | 94825917A |
Ein kleines Land. Einer nennt es die »Tätärätä«. Mit einer allmächtigen Partei, einem Jugendverband, dem einzigen des Landes und haufenweise Agitationsgruppen. Und mittendrin der Liedersänger Hans Hjobkowski - singt vom Leben und erntet Lob und Schelte und Schlimmeres.Ein Schelmenroman im Gefüge zweier Systeme, das eine dem Zerfall preisgegeben, das andere noch einmal in die Höhen aufsteigend bis zu Selbstgefälligkeit und Dekadenz. Ein Kampf um die Deutungshoheit - damals wie heute - über ein untergegangenes Stäätchen, dem das Heutige verblüffenderweise jeden Tag etwas mehr Ähnlichkeit abtrotzt.
Leseprobe:
PrologÜber dem Land schwebte ein Ballon, ein riesiger Ballon, gefüllt mit Inhalten, die mit »I« begannen wie Ideen, Ideale und Idiotien. Er wuchs beständig und hatte alsbald ein Sechstel der Welt umspannt. Ob ich die Leitbilder seinerzeit teilte oder nicht, ich saß fest und konnte, wie die Menschen zu keiner Zeit, nicht heraus.Die Pläne schienen gut, sie wirkten klar und gläsern und waren fast neu - ein gutes Jahrhundert alt.Wenn man es nun hinter sich hat, ist leicht reden. Man hätte es aushalten können oder abwarten, nichts tun oder mitmachen. In der Vergewisserung, vor allem für Bangbüxe, dass sie sich nicht wiederholt, nennt man diese Zeit die ehemalige, wie das Land auch das Ehemalige heißt. Damit nimmt man ihm etwas von seiner Konsistenz, obwohl, je weniger davon übrig bleibt, je mehr Irrungen zugegeben werden, desto mehr wird es in den Köpfen weiter spuken.