Das Entschwinden der Erinnerung - Vergessen-Werden im akademischen Metier zwischen 18. und 20. Jahrhundert
Verlag | Wallstein |
Auflage | 2021 |
Seiten | 656 |
Format | 16,3 x 4,8 x 23,3 cm |
Gewicht | 1324 g |
Reihe | Frühneuzeit-Forschungen 22 |
ISBN-10 | 3835335693 |
ISBN-13 | 9783835335691 |
Bestell-Nr | 83533569A |
Wie werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergessen? Vier Beispiele des 18. Jahrhunderts zeigen, warum wissenschaftlicher Nachruhm nicht ewig währt.Zu ihren Lebzeiten erfolgreiche Gelehrte, zu Beginn des 21. Jahrhunderts so gut wie vergessen: Thomas Gale (1636-1702), Johannes Braun (1628-1708), Adriaan Reland (1676-1718) und Eusèbe Renaudot (1646-1720) bekleideten wichtige Posten, verfügten über weitreichende Netzwerke und schrieben vielgelesene Bücher. Heute sind sie höchstens Spezialistinnen und Spezialisten ein Begriff. Aber lautet das Versprechen der wissenschaftlichen Arbeit nicht, überzeitlich gültige Erkenntnisse zu gewinnen, und damit ewig währenden Nachruhm zu erlangen? Warum sonst versicherten sich die Gelehrten mit einem Zitat von Horaz beständig gegenseitig, ihre Werke seien »Denkmäler, dauerhafter als Erz«?Tobias Winnerling gibt darauf eine Antwort: Weil sie genau wussten, dass wissenschaftliche Erkenntnis veraltet, Paradigmen und Disziplinen wechseln, und e wiger Nachruhm nur so lange währt, wie es Menschen gibt, die davon sprechen. In seiner wissenshistorischen Studie stellt er die Konstruktionsarbeit akademischen Erinnerns in den Vordergrund und zeigt über drei Jahrhunderte auf, wie Gelehrte in Vergessenheit gerieten.
Rezension:
»Das genaue methodische Vorgehen produziert indes eine geballte Ladung von Tiefbohrungen, Zitatenquell, Fußnoten und hermeneutischer Ausführlichkeit, es generiert damit eine Fülle und erklimmt gleich zu Beginn ein beachtliches Theorieniveau« (Jörn Münkner, H-Soz-Kult, 23.05.2023)