Verlag | Kiepenheuer & Witsch |
Auflage | 2024 |
Seiten | 288 |
Format | 13,1 x 2,5 x 20,9 cm |
Gewicht | 421 g |
ISBN-10 | 3-86971-298-8 |
ISBN-13 | 9783869712987 |
Bestell-Nr | 86971298M |
Ihre Schönheit ist zeitlos, ihre Entdeckung eine Sensation - die Büste der Nofretete. 1913 gelangt sie nach Berlin und wird für den Mäzen der Grabungen, James Simon, zum Triumph. Doch bald werden Rückgabeforderungen laut. Stefanie Gerhold erzählt vom kolonialen Grabungsrausch in Tell el-Amarna, jüdischem Bürgertum in Berlin und den flirrenden Hoffnungen der Zwanzigerjahre.
Nach bangen Wochen des Wartens gelangt die Nofretete-Büste endlich in die Hauptstadt, auf den Schreibtisch von James Simon. Der jüdische Mäzen kann kaum glauben, dass der Fund Berlin zugesprochen wird. Simon, erfolgreicher Textilunternehmer, genießt hohes Ansehen in der Berliner Gesellschaft. Er gründet soziale Einrichtungen und stiftet den Berliner Museen unzählige Kunstschätze. Aber die Büste der Nofretete überstrahlt alles. Sogar Kaiser Wilhelm II. stattet James Simon einen Besuch in seiner Villa ab, um sie zu sehen.
Doch der verlorene Erste Weltkrieg, aufkommender Nationalismus und die Kris en der Weimarer Republik setzen James Simon schwer zu. Als die Nofretete 1924 erstmals im Neuen Museum ausgestellt wird, bricht ein erbitterter Streit zwischen Ägypten, Frankreich und Deutschland aus. Wohin gehört sie wirklich? Und während Berlin seine neue Königin und mit ihr den Glanz einer bedeutenden Entdeckung feiert, verliert James Simon im Siegeszug nationalistischer und antisemitischer Propaganda zunehmend an Einfluss.
Rezension:
Stefanie Gerhold lässt die Gesellschaft und Wissenschaft zur damaligen Zeit auferstehen und zeichnet in ihrem Debütroman damit nicht nur die Fundgeschichte eines der bekanntesten altägyptischen Artefakte nach, sondern gleich ein ganzes Gesellschaftsporträt. Carola Krauße-Reim belletristik-couch.de 20240403