Das Murmeln der Auguste Deter - Oder: Was ist die Kunst im Umgang mit Demenz?
Verlag | Info Drei |
Auflage | 2015 |
Seiten | 168 |
Format | 12,6 x 19,0 x 1,2 cm |
Gewicht | 224 g |
ISBN-10 | 3957790212 |
ISBN-13 | 9783957790217 |
Bestell-Nr | 95779021A |
Auguste Deter war die erste Patientin, an der Alois Alzheimer das später nach ihm benannte Krankheitsbild erforschte. Silke Kirch reflektiert vielfältige wissenschaftliche Untersuchungen und schöpft zugleich aus ihrer kusttherapeutischen Arbeit mit demenzkranken Menschen. Sie lädt zu dem Gedanken ein, Alzheimer nicht allein vom Subjekt her, sondern im Horizont der zwischenmenschlichen Beziehungen zu verstehen. Entstanden ist ein engagiertes Buch, das trotz des scheinbar düsteren Themas geistreich und mit literarischem Charme den Verlust des Erinnerungsvermögens einfühlsam zu deuten weiß. Anstelle einer weiteren Geschichte von Defiziten nimmt hier eine neue Philosophie des Vergessens Kontur an.Silke Kirch schöpft aus einer reichen Erfahrung in der Kunsttherapie mit Demenzpatienten und reflektiert zugleich die neueren Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung. Ein aufschlussreiches Buch das trotz des scheinbar düsteren Themas geistreich und mit Charme den Verlust des Erinnerungsve rmögens in einer breiten Perspektive zu deuten weiß. Eine wahre Philosophie des Vergessens!
Leseprobe:
"Jede Begegnung mit einem demenziell erkrankten Menschen fordert uns dazu heraus, zu erkennen, dass Ich und Du niemals letztendlich sind, sondern in eine Weite gestellt, deren beängstigende Unendlichkeit mir einzig in der inneren Verbindung mit dem unfassbaren Anderen zu einer dauerhaften Heimat werden kann. Es geht also darum, mich selbst im Anderen zu erkennen. Auch in der demenziellen Erkrankung." "Im fortgeschrittenen Stadium der Demenz, so kann man sicher sagen, verschwindet das erinnernde Ich immer mehr. Es verschwindet jedoch nicht einfach irgendwohin. Es ist merkwürdig, dass wir das denken. Das erinnernde Ich verschwindet in der Erinnerung selbst, im szenischen Erleben, aber gerade darin, so scheint es mir, ist es häufig noch lange bewahrt und enthalten."