Rudi ein Ingenieur, Carlchen ein Architekt, Albert ein Kunsthistoriker, das schreit direkt nach einer GmbH. Rudi und Carlchen wollen endlich die Firma. Alles wäre längst aufs Beste geregelt, wäre da nicht Albert. Der nämlich liegt auf dem Sofa, seit Jahren schon, und verweigert sich allen Plänen und Unternehmungen. Alberts Mutter Placidia ist dies natürlich nur recht so. Sie will ihren 39-jährigen Sohn nicht verlieren, sie will ihn weiterhin bei sich behalten und versorgen, und so hintertreibt sie mit allen Mitteln jeglichen Versuch, Albert zur Aktivität zu bewegen, und legt sich deshalb insbesondere mit Klara an. Die nämlich liebt Albert, wie er herumliegt, fett wird, sich selten rasiert, wahrscheinlich nicht einmal Auto fahren kann, und der sie wohl nie heiraten wird.
Martin Walser wurde am 24. März 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren. Nach seinem Arbeitsdienst erlebte er das Ende des Zweiten Weltkrieges von 1944 bis 1945 als Soldat der Wehrmacht. Nach Kriegsende machte er 1946 in Lindau am Bodensee-Gymnasium das Abitur und studierte an den Universitäten Regensburg und Tübingen Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. Mit einer Dissertation zu Franz Kafka wurde er 1951 in Tübingen promoviert. Von 1949 bis 57 arbeitete er beim Süddeutschen Rundfunk. In dieser Zeit unternahm er Reisen für Funk und Fernsehen nach Italien, Frankreich, England, CSSR und Polen und schrieb erste Hörspiele. 1950 heiratete er Katharina Neuner-Jehle. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Franziska, Alissa, Johanna und Theresia hervor. Seit 1953 wurde Walser regelmäßig zu den Tagungen der Gruppe 47 eingeladen, die ihn 1955 für die Erzählung Templones Ende auszeichnete. Sein erster Roman Ehen in Philippsburg erschien 1957 und wurde ein großer Erfolg. Walser le bte von da an mit seiner Familie als freier Schriftsteller erst in Friedrichshafen und dann in Nußdorf am Bodensee.
Martin Walser verstarb am 26. Juli 2023 in Überlingen am Bodensee.
Autorenporträt schließen