Der "Dschungel von Calais" - Über das Leben in einem Flüchtlingslager
Verlag | transcript |
Auflage | 2020 |
Seiten | 202 |
Format | 14,9 x 22,6 x 1,5 cm |
Gewicht | 332 g |
Reihe | X-Texte zu Kultur und Gesellschaft |
Übersetzer | Wolfgang Freund |
ISBN-10 | 383764734X |
ISBN-13 | 9783837647341 |
Bestell-Nr | 83764734A |
Seit fast zwei Jahrzehnten ist das Gebiet um den französischen Hafen von Calais ein Durchgangsort für Tausende von Migrant_innen und Flüchtlingen. Auf dem Höhepunkt der »Flüchtlingskrise« im Jahr 2015 erlangte es weltweite Aufmerksamkeit, als alle dort lebenden Menschen in ein einziges Lager verlegt wurden, das als »der Dschungel« bekannt wurde. Bis zu seiner Auflösung im Oktober 2016 stand dieser unsichere Ort, der seine Bewohner_innen so unsichtbar wie möglich machen sollte, im Mittelpunkt der internationalen Sorge um die Notlage von Flüchtlingen.Der Anthropologe Michel Agier und sein Team untersuchen die Architektur des Lagers, rekonstruieren den Alltag und die Routinen und analysieren die gesellschaftlichen Reaktionen auf den Dschungel, von der feindlichen Regierungspolitik bis hin zu vielschichtigen Solidaritätsbewegungen. Somit entsteht ein umfassender Bericht über das Leben im »Dschungel von Calais« und dessen Zusammenhang mit der globalen Migrationskrise, der auch die Umwä lzungen in unseren Gesellschaften aufzeigt - sowohl lokal als auch global.Die Studie wurde verfasst von Michel Agier mit Yasmine Bouagga, Mael Galisson, Cyrille Hanappe, Mathilde Pette und Philippe Wannesson.
Rezension:
»Ein faszinierendes Buch, ein Stück Geschichte der permanenten Kämpfe um Bewegungsfreiheit und Menschenwürde und ein herausragendes Beispiel engagierter Wissenschaft, die einen klaren Standpunkt einnimmt, ohne sich in Propaganda oder gelehrtes Geschwurbel zu verlieren.« Herbert Langthaler, asyl aktuell, 3 (2020) »Das Buch [stellt] einen wichtigen Beitrag dar, um den Jungle beziehungsweise die Jungles von Calais besser verstehen zu können. Gerade für die deutschsprachige Debatte schließt das Buch Lücken.« Christian Sowa, suburban, 8/3 (2020) »Michel Agiers Buch muss als Standardwerk zum Thema der Flucht nach Europa und der nicht gelingenden Migrationspolitik der EU und der EU-Mitgliedsstaaten eingeordnet werden und sollte zum Kanon der Einführungslektüre entsprechender Studiengänge gehören.« Eckart Müller-Bachmann, www.socialnet.de, 24.11.2020 »Diese Fallstudie einer 'migrantischen Stadt' basiert auf der engagierten teilnehmenden Beobachtung des Anthropologen Agier und seiner M itarbeiter und gibt damit tiefer gehenden, überaus lesbaren Einblick in die migrantische Welt. Damit unterscheidet sie sich wesentlich von den zahlreichen journalistischen/ biografischen Darstellungen zum Thema.« Reinhild Khan, ekz-Bibliotheksservice, 19 (2020) »Das Buch liefert eine einzigartige Beschreibung des 'Jungles' mit seinen zeitweise über 10.000 Bewohner_innen, Schulen, Kirchen, Moscheen, rund 70 Restaurants sowie Geschäften und des städtebaulichen Prozesses seiner Entstehung und Ausbaus.« Britta Kremers, Lotta, 77 (2019/20) »In this detailed depiction of life in the Jungle, Michel Agier and colleagues offer a powerful, poetic argument about the power and value of place. Taking seriously the lives of those in the camp, this work is a much-needed recognition of their experience and acknowledgement of their humanity.« Michael Collyer, University of Sussex, zur englischsprachigen Ausgabe »In this work, Michel Agier brings his formidable intellect to bear on how we should understand the Calais Jungle. The result is a notable contribution to contemporary discussions of mobility, solidarity, precarity and, most importantly, how we think about Europe itself. Matthew J. Gibney, University of Oxford, zur englischsprachigen Ausgabe »An outstanding historical, sociological and political analysis of the Calais camp. This book is a major contribution that will inform broader debates on refugees and migration.« Marie-Laurence Flahaux, Institut de Recherche pour le Développement and University of Oxford, zur englischsprachigen Ausgabe Besprochen in: InfoDienst Migration, 3 (2020)