»Diesen Sänger will ich haben, fangt ihn ein!« So lautet der Befehl des Königs aus dem Schlosse Sowieso im Lande Werweißwo, als er eine Nachtigall trällern hört. Doch der gefangene Vogel singt nicht mehr, obwohl sich der König so manches einfallen lässt, um ihm das Leben so schön wie möglich zu machen: ein goldener Käfig, ein reich verziertes Samtkleid, königliche Speisen, ja sogar einen Hofball gibt er für die edle Nachtigall. Doch all seine Mühen sind umsonst: Die Nachtigall erträgt das Leben in Gefangenschaft nicht und stirbt. Und so sieht schließlich auch der König die große Wahrheit ein: Jeder muss selbst entscheiden können, wie er leben möchte.
Ausstattung: durchgehend farbig illustriert
Mascha Kaléko (1907 - 1975) fand in den Zwanzigerjahren in Berlin Anschluss an die intellektuellen Kreise des Romanischen Cafés. Zunächst veröffentlichte sie Gedichte in Zeitungen, bevor sie 1933 mit dem Lyrischen Stenogrammheft ihren ersten großen Erfolg feiern konnte. 1938 emigrierte sie in die USA, 1959 siedelte sie von dort nach Israel über. Mascha Kaléko zählt neben Sarah Kirsch, Hilde Domin, Marie Luise Kaschnitz, Nelly Sachs und Else Lasker-Schüler zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Hildegard Müller, geboren in Bell im Hunsrück, studierte Kommunikationsdesign und Kunstpädagogik und lebt als Illustratorin, Grafikdesignerin und Autorin in der Nähe von Mainz. Für ihre Bilderbücher wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit der zweimaligen Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Ihre Buchgestaltung und ihre Illustrationen wurden unter anderem von der Stiftung Buchkunst gewürdigt. Ihre Bilderbücher - und die von ihr illustrierten Bücher - sind in zahlreiche Sprachen übersetzt und in vielen Ländern erschienen, so zum Beispiel in den USA, in Japan, Frankreich, England, Italien, Dänemark und den Niederlanden.
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