Der Mensch, der schießt - Berichte aus dem Gerichtssaal. Nachw. v. Hans Holzhaider
Verlag | Lilienfeld Verlag |
Auflage | 2014 |
Seiten | 400 |
Format | 13,3 x 21,3 x 3,9 cm |
Gewicht | 572 g |
ISBN-10 | 3940357278 |
ISBN-13 | 9783940357274 |
Bestell-Nr | 94035727A |
Kleine Sünden, schwere Verbrechen: Die ganze Gesellschaft der zwanziger Jahre trifft sich vor dem Richter - humorvoll und einfühlend beschrieben vom Begründer der modernen Gerichtsreportage in Deutschland
Warum hat die Gräfin Bothmer all diese kleinen Diebstähle begangen? Ist der Archivdieb Dr. Hauck ein Dokumentenfetischist? Hat Sanitätsrat Boehme alle seine Ehefrauen umgebracht? Und durfte Frau Huhn Frau Knill eine Ohrfeige geben wegen der Behauptung, sie habe etwas mit ihrem Gatten Herrn Knill?Von der Verleumdungsklage unter Nachbarn, dem Erbschaftsstreit im Hochadel, über Glücksspielbetrug, Meineidsverfahren, aufgedeckte Korruption sowie geniale Fälschungen bis hin zum Verdacht auf Gattinnenmord, zu erschossenen Söhnen, tödlichen Eifersuchtsdramen und müden Richtern: Die Gerichtsreportagen von Sling führen mitten hinein in das Leben, wie es sich vor den Schranken der Gerichte sammelt, mitten hinein in die Welt der zwanziger Jahre. Das Kürzel "Sling" stand dabei für eine neuartige Berichterstattung, die geprägt war von einem menschenfreundlichen Humor und ihren Urheber zu einem der berühmtesten Journalisten der Weimarer Republik und zum Vorbild für viele nach ihm machte. Hans Ho lzhaider, als Gerichtsreporter der Süddeutschen Zeitung ein "Nachfahre" Slings, trägt das Nachwort bei.
Rezension:
"Ein großer Theoretiker ist Schlesinger nicht gewesen. Sein Metier war die Seelenlesekunst. Wo er sie übt, sind seine Texte heute noch so frisch wie vor neunzig Jahren." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Michael Pawlik) "Sein Schreiben sicherte die Spuren des Lebens, auch wenn es um Morde ging: Die Gerichtsreportagen von Paul Schlesinger schufen eine eigene Gattung. ... In wenigen Worten erscheint hier ein ganzes Panorama aus Empathie, Humor, Spannung und Tragik." (Die Welt, Klaus Ungerer) "Das nun eine Sammlung herauskommt, die alle bisherigen Ausgaben an Umfang übertrifft, ist ein Glücksfall. Weil hier eine ganze Epoche wiederaufersteht. Und weil Sling ein Gespür für die 'Theaterei' vor Gericht besaß und sein mal salopper, mal märchenhafter Ton nichts von seiner Frische verloren hat." (Tagesspiegel, Christian Schröder)