Verlag | Atlantis Zürich |
Auflage | 2023 |
Seiten | 288 |
Format | 13,5 x 2,7 x 21,0 cm |
Gewicht | 414 g |
ISBN-10 | 3715250313 |
ISBN-13 | 9783715250311 |
Bestell-Nr | 71525031A |
»Nicht einmal, dass ein Neuer ankommen würde, wusste man genau«, so beginnt Otto F. Walters packender Roman. Der Neue, das ist Loth. Nicht zufällig stößt er zu dem Trupp von zwölf Arbeitern, die im regnerischen Herbst dabei sind, eine Passstraße in den Berg zu treiben. Während sie tagsüber mit jedem einzelnen Felsen kämpfen, sitzen sie nachts in der Baracke und trinken. Loth hat als Kind miterlebt, wie sein Vater die Mutter die Treppe hinunter in den Tod gestürzt hat - und hat seine Sprache verloren. Jetzt steht er ihm wieder gegenüber, nur scheint der Vater ihngar nicht mehr zu kennen. Erst als die Sprengung der Kuppe ansteht, dringt das Drama durch.
Klappentext:
»Nicht einmal, dass ein Neuer ankommen würde, wusste man genau«, so beginnt Otto F. Walters packender Roman. Der Neue, das ist Loth. Nicht zufällig stößt er zu dem Trupp von zwölf Arbeitern, die im regnerischen Herbst dabei sind, eine Passstraße in den Berg zu treiben. Bis zum Wintereinbruch muss die Trasse fertig sein. Während sie tagsüber mit jedem einzelnen Felsen kämpfen, sitzen sie nachts in der Baracke und trinken. Loth hat als Kind miterlebt, wie sein Vater die Mutter die Treppe hinunter in den Tod gestürzt hat - und hat seine Sprache verloren. Jetzt steht er ihm wieder gegenüber, nur scheint der Vater ihn gar nicht mehr zu kennen. Erst als die Sprengung der Kuppe ansteht, dringt das Drama durch.
In wenigen Strichen entsteht in Otto F. Walters Roman eine Situation, die einen sofort gefangen nimmt. Gebannt folgt man der kunstfertig erzählten Geschichte von Loths Verstummen - und wie er wieder zum Sprechen gebracht wird. Ein Huis Clos in einer abgelegenen Juralandschaft u nd ein Vater-Sohn-Drama, das man so schnell nicht wieder vergisst.
Leseprobe:
»Die NSU, dachte er. Das ist die NSU, die er hatte. Er dachte es und spürte dann, wie hier für ihn etwas ungeheuer Wichtiges zu passieren begann und wie eine wahnsinnige Angst und vielleicht sogar auch eine wahnsinnige Hoffnung von diesem Motorrad her auf ihn überzusetzen im Begriff waren: Verdammich, dachte er weiter und wusste, dass er das nicht hätte denken dürfen, und er dachte es dennoch, weil er kein anderes Wort wusste, das ihm Mut und Festigkeit hätte geben können: Verdammich, dachte er, mehrere Male langsam hintereinander in seinem ein wenig zu großen Kopf mit den so komisch weit abstehenden Ohren, dachte es und konnte gar nicht glauben, dass er hier die Spur fand.«
Rezension:
»Das wortlose Drängen des stummen Sohns beschreibt Walter mit einer psychologischen Intensität, die Momente fast unerträglicher Spannung enthält, in der man als Leser versucht ist, beide, Vater und Sohn, voreinander zu warnen, um endlich Ruhe zu haben.« Norddeutscher Rundfunk