Der Tod als Thema der Kulturtheorie - Todesbilder und Todesriten im Alten Ägypten
Verlag | Suhrkamp |
Auflage | 2015 |
Seiten | 120 |
Format | 10,8 x 17,6 x 1,1 cm |
Gewicht | 122 g |
Reihe | edition suhrkamp 2157 |
ISBN-10 | 351812157X |
ISBN-13 | 9783518121573 |
Bestell-Nr | 51812157A |
Der Mensch, durch sein Übermaß an Wissen aus den Ordnungen der Natur herausgefallen, muss sich eine künstliche Welt erschaffen, in der er leben kann. Das ist die Kunst. Die Kunst fungiert als Fantasma der Unsterblichkeit oder vermittelt zumindest die Idee einer gewissen Fortdauer über unser allzu kurzes Erdendasein hinaus, ohne die der Mensch nicht leben kann.
Doch so einförmig sich der Tod aus biologischer Sicht ausnehmen mag, seine kulturelle Überformung und Bewältigung nimmt tausendfältige Gestalten an. Ein kulturwissenschaftlicher Vergleich dieser Gestalten steht noch aus. Jan Assmann liefert jedoch hierfür am Beispiel des Alten Ägypten Vorarbeiten. Im Zentrum seiner Untersuchung stehen drei verschiedene Todesvorstellungen: der Tod als Feind, der Tod als Heimkehr und der Tod als Geheimnis.
Die Kultur entspringt dem Wissen um den Tod und die Sterblichkeit. Sie stellt den Versuch dar, einen Raum und eine Zeit zu schaffen, in denen der Mensch über seinen begrenzten Lebenshorizont hinausdenken und die Linien seines Handelns, Erfahrens und Planens ausziehen kann. Ohne Phantasmen der Unsterblichkeit oder zumindest einer gewissen Fortdauer über unser allzu kurzes Erdendasein hinaus kann der Mensch nicht leben, sein Handeln nicht als sinnvoll erfahren. Doch so einförmig sich der Tod aus biologischer Perspektive ausnehmen mag, seine kulturelle überformung und Bewältigung nimmt tausendfältige Gestalten an. Vielleicht wird es einmal eine kulturwissenschaftliche Thanatologie geben, die diese Gestalten vergleichend untersucht. Jan Assmann liefert hierfür am Beispiel des Alten Ägypten Vorarbeiten.