Der erschöpfte Staat - Eine andere Geschichte des Neoliberalismus
Verlag | Hamburger Edition |
Auflage | 2022 |
Seiten | 480 |
Format | 15,5 x 4,0 x 22,4 cm |
Gewicht | 770 g |
ISBN-10 | 3868543651 |
ISBN-13 | 9783868543650 |
Bestell-Nr | 86854365A |
In den 1960er Jahren traute sich der Staat etwas zu: Die Gesellschaft und ihre Institutionen sollten moderner und Krisen vorausschauend gemanagt werden. Die USA riefen den »Krieg gegen die Armut« aus und legten dazu ambitionierte Programme auf. Spätestens mit der Wahl Ronald Reagans zum Präsidenten war es damit vorbei; das staatliche »Biest« sollte »ausgehungert« werden.
Ein bislang nicht ausreichend gewürdigtes Motiv dieser Staatskritik ist Gegenstand von Ariane Leendertz' großer Studie: der Diskurs über Komplexität. Die soziale Welt sei letztlich viel zu kompliziert und unüberschaubar, es gebe immer überraschende Wechselwirkungen und nicht intendierte Folgen; staatliche Eingriffe, so die Rhetorik, würden alles nur noch schlimmer machen.
Seit den 1960er Jahren erodierte, wie die Historikerin zeigt, die Überzeugung, mithilfe des Staates gesellschaftliche Probleme lösen zu können. Ihre Studie zeichnet diesen Prozess anhand der Debatten über Komplexität und Regierbarke it und der Geschichte der Urban Policy in den USA nach.
Mit ihrem Buch gelingt es Ariane Leendertz auf bestechende Weise, den Wandel von Staatlichkeit und die Verbindung zwischen neoliberaler Theorie und politischer Praxis zu veranschaulichen.
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung 9
1 Der Staat und die Urban Crisis 37
2 Die Entdeckung sozialer Komplexität 71
3 Komplexität und Regierbarkeit 111
4 Urban Policy und Urban Crisis in den 1970er Jahren 153
5 National Urban Policy 195
6 Institutionelle Weichenstellungen unter Ronald Reagan 261
7 Die neue Philosophie der Urban Policy 307
8 New Public Management und der Boom der 1990er Jahre 379
Fazit 425
Quellen und Literatur 435
Abkürzungsverzeichnis 480