Frigga Haug erarbeitet eine marxistisch-feministische Politik, die theoretische Erkenntnisse mit Alltagsleben und kultureller Praxis verknüpft. Sie geht autobiografisch vor: An ihren eigenen Thesen und intellektuellen Kämpfen zeigt sie, wie übernommene Gewissheiten theoretische Erkenntnis wie praktische Politik behindern, und schlägt vor, 'die einfachen Vorstellungen von entweder/oder, falsch und richtig aufzugeben zugunsten eines Denkens in Widersprüchen'.
Frigga Haug entwickelte u.a. die international praktizierte subjektwissenschaftliche Methode der Kollektiven Erinnerungsarbeit. Bis 2001 lehrte sie als Professorin für Soziologie an der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik. Gastprofessuren führten sie nach Kopenhagen, Klagenfurt, Innsbruck, Sydney, Toronto und Durham. Sie ist Mitherausgeberin und Redakteurin der Zeitschrift 'Das Argument' und des 'Historisch-Kritischen Wörterbuchs des Marxismus', Vorsitzende des Berliner Instituts für kritische Theorie, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Attac, im Kuratorium des Institut Solidarische Moderne, im Verband deutscher Schriftsteller und in der Partei Die Linke. 2013 erhielt sie den Clara-Zetkin-Preis. Neben Schriften zur Arbeitsforschung veröffentlichte sie zu Marxismus und Frauensozialisation, zur Kritischen Psychologie, zum Lernen, zur Erinnerungsarbeit, zu Rosa Luxemburg und zum aktuellen Projekt eines internationalen linken Feminismus.
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