Verlag | Halem |
Auflage | 2022 |
Seiten | 272 |
Format | 13,9 x 2,0 x 21,5 cm |
Gewicht | 347 g |
ISBN-10 | 3869625260 |
ISBN-13 | 9783869625263 |
Bestell-Nr | 86962526A |
Wie kann ein gesamtgesellschaftliches Umdenken in der Klimakrise und vor allem eine politische Kehrtwende für mehr Klimaschutz gelingen? Welche Rolle kommt dabei der Politik, der Wissenschaft, zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie den Medien zu?Diesen Fragen gehen die Autor_innen im vorliegenden Buch nach. Sie betrachten Erkenntnisse der Klimawissenschaft - Erkenntnisse, die schon lange auf die Dringlichkeit des Problems hinweisen und trotzdem lange nicht gehört wurden. Die Medienberichterstattung über die Klimakrise unterliegt immer wieder gewissen Aufmerksamkeitszyklen. Insbesondere rund um die Weltklimakonferenzen ist das Medieninteresse groß, doch danach ebbt es oft wieder ab. Vor allem zivilgesellschaftliche Initiativen, wie etwa Fridays for Future, haben seit 2018 die Aufmerksamkeit auf die Klimakrise gelenkt und als eine Art außerparlamentarische Opposition die Politik unter Druck gesetzt. Das verdeutlichen das Klimapaket der Bundesregierung 2019 und der Bundestagswahlk ampf 2021, in dem der Klimawandel eines der dominierenden Themen war.Diesen Stellenwert hatte er jedoch lange nicht. Ein Blick in die Grundsatz- und Wahlprogramme aller Parteien im Deutschen Bundestag der vergangenen 40 Jahre in diesem Buch zeigt, wie die Politik das Thema über die Jahrzehnte be- und verhandelt hat. So tauchte der Klimawandel als Begriff anfangs noch kaum in den Programmen auf, zu einer Zeit, in der längst wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel vorlagen. Auch in den Plenardebatten im Deutschen Bundestag fällt der Begriff Klimaschutz erst seit Mitte der 1990er-Jahre einigermaßen regelmäßig. Dennoch lesen sich viele Passagen in den Grundsatz- und Wahlprogrammen der Parteien von damals, als könnten sie auch von heute stammen - und wir stünden jetzt vermutlich woanders, wäre all das auch umgesetzt worden. Darüber sprechen die Autor_innen mit Klimaexpert_innen aller Parteien bzw. Fraktionen des 19. Deutschen Bundestages - mit Politiker_innen von Bündnis 90/Die Grünen, SPD, FDP, CDU/CSU, AfD und Die Linke. Bis auf die AfD, die den menschengemachten Klimawandel leugnet, sagen die Parteien, sie wollen mehr für den Klimaschutz tun. Es wird deutlich, wie mühsam dieser Prozess ist. Doch dafür, das zeigt der jüngste IPCC-Bericht wieder einmal, bleibt kaum noch Zeit.
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort: Der politische Klimadiskurs - Rekonstruktion einer großen Erzählung1. Einleitung2. Stand der Klimaforschung2.1 Klima - was ist das eigentlich?2.2 Ursachen und Verlauf des Klimawandels2.3 Auswirkungen des Klimawandels und die Frage der Verantwortung3. Der gesellschaftliche Klimadiskurs4. Der Klimadiskurs in den Medien - ein historischer Abriss5. Klimawandel in der nationalen und internationalen Politik6. Klimawandel bei den Parteien - ein Blick in die Grundsatz- und Wahlprogramme der letzten Jahre6.1 CDU/CSU6.2 SPD6.3 AfD6.4 FDP6.5 Die Linke6.6 Bündnis 90/Die Grünen6.7 Resümee7. Außerparlamentarischer Klimaprotest8. Der Klimadiskurs und die politischen Parteien - eine Einschätzung von Politiker_innen8.1 Der Klimadiskurs bis Anfang 20208.1.1 Welche Relevanz hat der Klimadiskurs für die politischen Parteien bis zur Coronapandemie?8.1.2 Warum ist das Thema so relevant geworden?8.1.3 Prognosen zum Klimadiskurs8.2 Der Klimadiskurs im Wahljahr 20218.2.1 Der Einfluss der Coronap andemie auf den Klimadiskurs der politischen Parteien8.2.2 Warum handelt die Politik so spät?8.2.3Die Bedeutung von Klimapolitik für die Bundestagswahl 20219. Das Wechselspiel von Medien, Politik und GesellschaftAbkürzungsverzeichnisLiteraturverzeichnisAbbildungsverzeichnis