Die Kritische Theorie zwischen Spätmoderne und Postmoderne: Nostalgie als Kritik
Verlag | Francke |
Auflage | 2024 |
Seiten | 295 |
Format | 15,0 x 2,0 x 22,0 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 481 g |
ISBN-10 | 3381127012 |
ISBN-13 | 9783381127016 |
Bestell-Nr | 38112701A |
Dieser Band stellt die Kritische Theorie der Frankfurter Schule in einzelnen Kapiteln zu Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse und Jürgen Habermas im Spannungsfeld zwischen Moderne und Postmoderne dar. Es wird gezeigt, dass der wichtigste Bezugspunkt dieser Autoren der Individualismus der liberalen Ära ist. Diesen Bezugspunkt geben Vertreter der Postmoderne wie Bauman, Baudrillard, Lyotard und Maffesoli auf. Trotz der Ausrichtung ihres Denkens auf Emanzipation und Befreiung steht der Verlust liberaler und individualistischer Wertsetzungen oft im Mittelpunkt der Kritischen Theorie. So ist Adornos Satz zu verstehen: "Maß des neuen Schlechten ist einzig das Frühere".
Ausgehend von der Überlegung, dass die wichtigsten Vertreter der Kritischen Theorie (W. Benjamin, Th. W. Adorno, M. Horkheimer, H. Marcuse und J. Habermas) der sog. Frankfurter Schule im Bildungsbürgertum der liberalen Ära aufgewachsen sind, wird gezeigt, dass ihre Gesellschaftskritik von den Prämissen und Wertungen des liberalen Individualismus ausgeht. In diesem Kontext ist die Ambivalenz ihrer Kritik sowie Adornos und Horkheimers Satz aus der Dialektik der Aufklärung zu verstehen: "Nicht um der Konservierung der Vergangenheit, sondern um der Einlösung der vergangenen Hoffnungen ist es zu tun." Der nostalgische Ton, der in diesem Satz anklingt, durchzieht nahezu alle Werke der Frankfurter Philosophen. Obwohl postmoderne Autoren wie Z. Bauman, J.-F. Lyotard, M. Maffesoli und J. Baudrillard in mancher Hinsicht an die Kritische Theorie anknüpfen, verabschieden sie die aus dem liberalen Individualismus stammenden Wertsetzungen.