Die Legitimität des Verbots der Auslandsbestechung - Zum Rechtsgut einer internationalrechtlich determinierten Rechtsnorm und den Grenzen transnationaler Strafgewalt. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2024 |
Seiten | 295 |
Format | 16,0 x 1,5 x 23,5 cm |
Gewicht | 451 g |
Reihe | Schriften zum Strafrecht 430 |
ISBN-10 | 342819179X |
ISBN-13 | 9783428191796 |
Bestell-Nr | 42819179A |
Das Verbot der Auslandsbestechung beruht auf internationalen Übereinkommen zur Korruptionsbekämpfung. Es reicht weit, folgt jedoch keinem einheitlichen Konzept. Der Autor untersucht, welche Schutzrichtungen der Vorschrift unter welchen Bedingungen zugrunde gelegt werden können und inwieweit es sich um eine auf internationalen Übereinkommen beruhende lediglich symbolische Strafnorm handelt. Neben rechtsgutsbezogenen Erwägungen werden auch Fragen der Staatensouveränität untersucht und geklärt.
Klappentext:
§ 335a StGB stellt ausländische Amtsträger deutschen Amtsträgern für die Tatbestände der Bestechung und Bestechlichkeit gleich - unabhängig von der Strafbarkeit nach ausländischem Recht. Die Vorschrift beruht auf internationalen Übereinkommen, die jedoch zu undifferenziert im nationalen Recht umgesetzt wurden. Ausgehend von einer durch die Rechtsgutslehre modifizierten Verhältnismäßigkeitsprüfung wird untersucht, ob und unter welchen Voraussetzungen sich die Vorschrift auf ein legitimes Schutzgut stützen lässt. Insbesondere wird das Verhältnis von Korruption und Menschenrechtsverletzungen erörtert. Darüber hinaus wird die staatensouveränitätsbezogene Dimension der Strafgewaltserstreckung mit ihren Auswirkungen auf die materielle Strafnorm geklärt. Am Ende steht das Ergebnis, dass es sich bei Auslandsbestechung um kein nach dem Weltrechtsprinzip verfolgbares Delikt handelt. Naheliegend wäre eine Strafbarkeit zum Schutz ausländischer Verwaltungen. Hierfür müsste der Schutz aber eine m Stellvertretungsgedanken folgen.
Inhaltsverzeichnis:
I. Grundlagen und Ausgestaltung des Verbots der Auslandsbestechung in Deutschland
335a StGB - Europäische Amtsträger, Amtsträger aus Mitgliedstaaten, Amtsträger internationaler Organisationen
II. Strafanwendungs- und völkerrechtliche Rahmenbedingungen
Zum Verhältnis von Schutzbereichs- und Geltungsfragen - Völkerrechtliche Grundlagen der Ausübung von Strafgewalt - Jurisdiktionskonflikte - Das deutsche Strafanwendungsrecht
III. Die Legitimität des Verbots der Auslandsbestechung
Anforderungen an das Schutzgut deutscher Straftatbestände - Legitimationsfremde Erwägungen - Wettbewerbsschutz - Schutz deutscher Kollektivrechtsgüter - Schutz von Individualinteressen - Schutz der ausländischen Verwaltung - (Auslands-)Bestechung als Menschenrechtsverletzung - Strafbarkeitsbegründung zur Verantwortungsübernahme
IV. Weiterführende Erwägungen
Legitime Modelle und alternative Ansätze - Auslegung der Tatbestandsmerkmale - Diskussionswürdige Änderungsvorschläge - Anmerkungen zum Umgang mit internationalen Übereinkommen
Klappentext:
»The Legitimacy of the Ban on Foreign Bribery. On the Value of a Legal Norm determined by International Law and the Limits of Transnational Criminal Jurisdiction«: The ban on foreign bribery in German criminal law is based on international anti-corruption conventions. It is far-reaching but does not follow a consistent approach. The author examines which interests the provision can be based on, including a human rights-based and a solidarity-based approach, and to what extent it is merely a symbolic legal norm based on international conventions. In addition to criminal law considerations, questions of state sovereignty are also examined and answered.