Die Normierung des Wahnsinns - Unterbringungsrecht von der Weimarer Republik bis ins geteilte Deutschland
Verlag | Mann (Gebr.) |
Auflage | 2023 |
Seiten | 360 |
Format | 17,0 x 2,0 x 24,0 cm |
Broschur | |
Gewicht | 592 g |
Reihe | Schriften des Bundesarchivs - Die zentralen deutschen Behörden und der Nationalsozialismus 2 |
ISBN-10 | 3786129142 |
ISBN-13 | 9783786129141 |
Bestell-Nr | 78612914A |
Unter welchen Umständen konnte ein psychisch kranker Mensch zur Zeit der Weimarer Republik, im NS-Staat und im geteilten Deutschland in eine "Anstalt" eingewiesen werden? Die Längsschnittstudie beleuchtet erfolgreiche wie gescheiterte Versuche, öffentlich-rechtliche Unterbringungen (neu) zu regeln und der Behandlung des "Wahnsinns" einen gesetzlichen Rahmen zu geben.
Wann ist ein Mensch psychisch krank? Wer entscheidet über die Unterbringung, wer über die Entlassung? Welche Rechte haben Betroffene? Diese Fragen prägen bis heute die gesellschaftliche Auseinandersetzung über die rechtlichen Grundlagen psychiatrischer Unterbringung. Benedikt Kemper wirft ein Licht auf historische Lösungsansätze. Er untersucht, welche Antworten deutsche Ministerialbeamte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf diese Fragen gefunden haben.Anhand einer Untersuchung erfolgreicher wie gescheiterter Reformversuche zeigt die Studie, wie sich die Beamt:innen im Spannungsfeld widerstreitender Interessen positionierten und wie gesellschaftliche Unsicherheitswahrnehmungen ihre Arbeit prägten. Sie öffnet so den Blick für Kontinuitäten von der Weimarer Republik über die NS-Diktatur bis ins geteilte Deutschland hinein.