Die Weltfremdheit des Menschen - Schriften zur philosophischen Anthropologie
Verlag | Beck |
Auflage | 2018 |
Seiten | 544 |
Format | 13,2 x 20,7 x 3,6 cm |
Gewicht | 633 g |
ISBN-10 | 3406726976 |
ISBN-13 | 9783406726972 |
Bestell-Nr | 40672697A |
In Günther Anders ' Texten zur philosophischen Anthropologie wird der Mensch als ein Wesen porträtiert, das immer erst nachträglich zur Welt kommt und sich immer wieder aufs Neue selbst bestimmen und in der Welt heimisch machen muss. «Künstlichkeit ist die Natur des Menschen und sein Wesen ist Unbeständigkeit», schreibt er in Anlehnung an Helmuth Plessner und fordert die heutigen Leser geradezu heraus, seine Anthropologie an gegenwärtige Debatten etwa des Postfundamentalismus oder des Posthumanismus anzuschließen.
Vor allem erschließen die hier versammelten Texte ganz wesentlich Anders ' Frühwerk, und erst durch sie erschließt sich die Stoßrichtung des Spätwerks vollständig. Denn sie zeigen, dass auch der späte Anders an der Idee der Weltfremdheit des Menschen festhält. Sie ist der Boden, auf dem sich seine Kritik der technologischen Moderne entfaltet. Das radikal offene Menschenbild von Günther Anders erfasst die Freiheit des Menschen ebenso wie seine Schöpferkraft - aber auc h seine historischen Zurichtungen.
Inhaltsverzeichnis:
TEIL I: PATHOLOGIE DER FREIHEIT
Die Weltfremdheit des Menschen Pathologie der Freiheit
Der Mensch halbgebacken, also «frei»
TEIL II: VORARBEITEN
Materiales Apriori und der sogenannte Instinkt
Die Positionen Schlafen - Wachen
Situation und Erkenntnis
Notizen zu Philosophie des Menschen 1927
TEIL III: VERMISCHTE ANTHROPOLOGISCHE SCHRIFTEN
Bedürfnis und Begriff 1936-38
Bedürfnis und Idee
Thesen über «Bedürfnisse», «Kultur», «Kulturbedürfnis», «Kulturwerte», «Werte»
Bedürfnis und Begriff
Über das Auge
Homo animal jacens
Disposition für Die Unfertigkeit des Menschen und der Begriff «Fortschritt»
Die Irrelevanz des Menschen
Die Antiquiertheit des Homo faber
Anmerkungen zum Haupttext
Nachwort: Von der Weltfremdheit zur Antiquiertheit des Menschen.
Günther Anders' negative Anthropologie
Editorische Notiz
Verzeichnis der Erstveröffentlichungen
Personenregister
Rezension:
"Sein Denken ist wieder hochaktuell ... Ein Urgroßvater von Greta Thunberg"
Deutschlandfunk Kultur, Christian Dries
"Indem er aktuelle Interpretationsansätze vergleicht, präsentiert Dries der Leserschaft außerdem einen Günther Anders, der in Zeiten von Klimaschutz, Digitalisierung und Transhumanismus alles andere als antiquiert zu sein scheint."
Soziopolis.de, Michael Jenewein
"Günther Anders war ein konservativer Revolutionär, den es wieder zu entdecken gilt (...) Ein Lob an die Herausgeber, die diesen kleinen Schatz im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek gehoben haben!"
Neue Zürcher Zeitung, Wolfgang Hellmich