Die panafrikanische "Charter for African Cultural Renaissance" - Eine postkoloniale Agenda für das Kulturerbe Afrikas und für Restitutionen
Verlag | Verlag Barbara Budrich |
Auflage | 2024 |
Seiten | 381 |
Format | 17,0 x 24,0 x 2,7 cm |
Gewicht | 880 g |
ISBN-13 | 9783847430391 |
Bestell-Nr | 84743039A |
Das Buch widmet sich dem postkolonialen Erhalt von Kulturerbe und Fragen der Restitution von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten an afrikanische Ursprungs- und Herkunftsstaaten im Rahmen der panafrikanischen "Charter for African Cultural Renaissance". Analysiert werden die Entstehungsgeschichte der Charta, die 2020 in Kraft trat, und ihr facettenreicher Inhalt. Dabei werden die Rolle der Afrikanischen Union und ihrer Mitgliedstaaten sowie der UNESCO bei der Umsetzung gewürdigt, auch im Rahmen der "Global Priority Africa".
Inhaltsverzeichnis:
ForewordVorwortAbkürzungsverzeichnisKapitel 1: Einführung1. Hintergrund des Themas der "Restitution" von Kulturgut2. (Post)koloniale Manifestation3. Vision des Panafrikanismus4. Kolonialbedingter Verlust des Kulturerbes in Afrika5. Erfassung von Erwerbs- und Aneignungsvorgängen zu Kolonialzeiten6. Ambivalenz der Schenkung: Der Fall des Mandu Yenu (Kamerun)7. "Koloniale Kontexte" von Sammlungsgut8. Terminologisches Schlaglicht: "Restitution" und "Rückgabe"9. ZwischenergebnisKapitel 2: Die Charter for African Cultural Renaissance1. Entstehungsgeschichte der Charter for African Cultural Renaissancea) Kulturpolitik der Organisation für Afrikanische Einheit im Zeichen der Entkolonisierungb) "Cultural Charter for Africa" (1976) der Organisation für Afrikanische Einheitc) Weiterentwicklung der Kulturagenda: Impulse der Afrikanischen Uniond) Verabschiedung der Charter for African Cultural Renaissancee) Probleme des Ratifikationsprozessesf) Gründe für die zögerlichen Ratifikationeng) Treib ende Kraft im Ratifikationsprozessh) Inkrafttreten und Rechtsnatur der Charta2. Aufbau und Inhalt der Charter for African Cultural Renaissance: Überblicka) Präambelb) Ziele und Grundsätzec) Instrumente zur Zielerreichungd) Materiellrechtliche Neuerungen der Chartae) Zwischenergebnis3. Schwerpunkt der Charter for African Cultural Renaissance: das Kulturerbea) Konzeption: Erhalt und Förderung des afrikanischen Kulturerbesb) Spezifika: Umgang mit heiligen Stätten und Objektenc) Beendigung der Plünderung und des illegalen Kunsthandelsd) Die Rückgabe von Kulturgut an die Ursprungsländere) Wiedererlangung und Inobhutnahme von Archiven und historischen Aufzeichnungenf) Schaffung des "African World Heritage Fund"g) Stärkung der kulturellen Rechteh) Zwischenergebnis4. Reaktionen auf AU-Ebene nach dem Inkrafttreten der Charter for African Cultural Renaissancea) Kontinentale Feier zum Inkrafttreten der Chartab) Themenjahr der Afrikanischen Union "Arts, Culture and Heritage" (2021)c) "Great M useum of Africa" als panafrikanisches Projektd) Evaluierung der 1. Dekade der Agenda 2063 (2014-2023): Ziel 16e) Praxis des "African World Heritage Fund"f) "Conference of the Forum on China-Africa Cooperation"g) Stärkung der Kreativwirtschaft und die neue Afrikanische Freihandelszoneh) Zwischenergebnis5. Unterstützung der "African Cultural Renaissance" durch die UNESCOa) Bericht der Internal Oversight Services (IOS), 2015b) "Global Priority Africa": Die UNESCO Medium-Term Strategy 2022-2029c) "Operational Strategy for Priority Africa" 2022-2029d) "General History of Africa" als Element der kulturellen Renaissancee) Ausrufung des "World Day for African and Afrodescendant Culture"f) Kultur des Friedens/"Culture of Peace in Africa"g) ZwischenergebnisKapitel 3: Fokus: Rückgaben von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten an Afrika1. Überblick: Der normative Rahmen für Rückgabena) Rechtspolitische Ausgangssituationb) Vertragliche Rückgabeansprüchec) Völkergewohnheitsrecht und Schadensers atzd) Resolutionspraxis der UN-Generalversammlunge) Postkoloniale Reflexionen zum Grundsatz der Intertemporalität des Rechtsf) Berücksichtigung von präkolonialen Regelng) Paradigma der kulturellen "Bindung" und "Zugehörigkeit"h) Koordination von Rückgabeverfahren und Partizipationi) Formen der Wiedergutmachung und "reparatory justice"j) Bedingungen und Auflagen des Sammlungsgut zurückgebenden Staatsk) Zwischenergebnis2. Die Verantwortung von Museen für Versöhnung und Restitutionena) "scramble for skulls" als Teil des Kolonialunrechtsb) Dekoloniale Sprache für "menschliche Überreste" und Rehumanisierungc) Priorität der Repatriierung von Human Remainsd) Rückblick: Die diskursive Abwehr von Rückgabene) "Declaration on the Importance and the Value of the Universal Museum" (2002)f) Wandel: Neues Engagement auf Museumsebeneg) Relevanz der Provenienzforschung im kolonialen Kontexth) Verwendung von Ergebnissen der Provenienzforschung
This study is dedicated to the postcolonial preservation of cultural heritage and restitution policies within the framework of the Charter for African Cultural Renaissance as a Pan-African instrument of international law. The author - holder of the UNESCO Chair in International Relations and vice president of the curatorium of the African Institute of International Law (AIIL) - analyses the multifaceted significance of the Charter as well as the role of the African Union, UNESCO and Western museums regarding specifically the return of cultural goods from colonial contexts. The work further illustrates how the international discourse is shifting towards an active support for reconciliation and return processes.