Verlag | Psychosozial-Verlag |
Auflage | 2015 |
Seiten | 173 |
Format | 14,9 x 21,0 x 1,3 cm |
Gewicht | 275 g |
Reihe | Bibliothek der Psychoanalyse |
Übersetzer | Eva Zum Winkel |
ISBN-10 | 3837923290 |
ISBN-13 | 9783837923292 |
Bestell-Nr | 83792329A |
Anders als für Freud ist Religion für Julia Kristeva nicht nur Illusion und Quelle für Neurosen. Vielmehr geht "das unglaubliche Bedürfnis zu glauben" jeglicher religiöser Konstruktion voraus. In Gesprächen und Essays veranschaulicht Kristeva ihre Gedanken zu Themen wie die Vater- und Mutterfunktion, Autorität, Idealsucht der Jugend und Feminismus.
Für Julia Kristeva ist Religion nicht nur Illusion und Quelle für Neurosen. Vielmehr geht »das unglaubliche Bedürfnis zu glauben« jeglicher religiöser Konstruktion voraus: Menschen werden durch dieses Glaubensverlangen geprägt, das mit der Erwartung eines liebenden Dritten beginnt, sich im ersten Sprechen äußert und sich in der Identitätssuche der Jugendlichen fortsetzt, die für Kristeva gläubige Zweifler sind.In Gesprächen und Essays analysiert Kristeva dieses Bedürfnis und veranschaulicht ihre Gedanken anhand von Texten des Heiligen Paulus, Aristoteles, Immanuel Kant, Friedrich Nietzsche, Hannah Arendt, Karol Wojtyla, Jürgen Habermas und Joseph Ratzinger. Dabei behandelt sie Themen wie die Vater- und Mutterfunktion, Autorität, Idealsucht der Jugend und Feminismus. Ihre Einsichten erhellen gegenwärtige religiöse Konflikte. Auch wenn wir nicht länger an Gott glauben, argumentiert Kristeva, müssen wir an einer kreativen Bestimmung der Menschheit festhalten, die wesentliche Quellen in der christlichen Anthropologie hat.
Inhaltsverzeichnis:
InhaltDas große Fragezeichen(anstelle eines Vorworts)Dieses unglaubliche Bedürfnis zu glaubenGespräch mit Carmine DonzelliVon Jesus zu Mozart: Der Unterschied des ChristentumsGespräch mit Claire FolscheidLeidenVorträge in der Fastenzeit, 19. März 2006Der Geist des KatholizismusFürchtet euch nicht vor der europäischen KulturVon den Madonnen zum AktEine Darstellung der weiblichen SchönheitLeseeindrücke(anstelle eines Nachworts)AnmerkungenAbbildungsnachweis
Rezension:
»Das Buch ist ein weiterer Beleg für ein neues psychoanalytisches Verständnis von Spiritualität, das dem Glauben wichtige seelische Funktionen zuweist. Kristeva findet überraschende Übereinstimmungen zwischen modernem psychoanalytischem Denken und der christlichen Erzählung von Leiden, Opfer und Vergebung.« Michael Utsch, Psychologie Heute, 42. Jg. Heft 12, Dez. 2015 »Ein aufregendes Bändchen, freilich wegen des eigenwilligen Stils nicht immer leicht zu lesen und mit seinen steilen Thesen der Diskussion bedürftig. Umso erfreulicher ist das erschließende Nachwort der erfahrenen Psychoanalytiker Elisabeth Van Quekelberghe und Eberhard Haas, der selbst wichtige Arbeiten zum Gespräch zwischen (christlicher) Religion und Psychoanalyse vorgelegt hat.« Gotthard Fuchs, Christ in der Gegenwart Nr. 41/2019