Durchsetzung humanitären Völkerrechts durch und gegenüber nicht-staatlichen Akteuren. - Nichtregierungsorganisationen im Spannungsfeld notwendiger Zusammenarbeit mit bewaffneten nicht-staatlichen Gruppen und staatlichen Sicherheitsinteressen.. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2021 |
Seiten | 333 |
Format | 15,7 x 1,7 x 23,3 cm |
Gewicht | 508 g |
Reihe | Schriften zum Völkerrecht 247 |
ISBN-10 | 3428181506 |
ISBN-13 | 9783428181506 |
Bestell-Nr | 42818150A |
Die Einhaltung des humanitären Völkerrechts ist elementar für den Schutz der Zivilbevölkerung in einem bewaffneten Konflikt. Die Durchsetzung des Rechts muss in nicht-internationalen bewaffneten Konflikten auch gegenüber nicht-staatlichen Gruppen erfolgen. Dies kann, wie die Analyse aufzeigt, durchaus erfolgreich durch NGOs erfolgen. Diese begegnen jedoch bei dieser Tätigkeit vermehrt Hindernissen aufgrund nationaler Sicherheitsinteressen und der Gesetzgebung zur Terrorismusbekämpfung.
NGOs, die bei der Durchsetzung humanitären Völkerrechts tätig sind und humanitäre Hilfe leisten, arbeiten in einem Spannungsfeld: Ihre Arbeit ist dringend notwendig, um das Leiden der Zivilbevölkerung in einem bewaffneten Konflikt zu lindern und die Konfliktparteien zur Einhaltung des Rechts zu bewegen. Eine interdisziplinäre Betrachtung verdeutlicht, dass NGOs durchaus geeignet sind, die Durchsetzung des humanitären Völkerrechts auch gegenüber nicht-staatlichen bewaffneten Gruppen zu fördern. Verschiedene NGOs wie beispielsweise Geneva Call nutzen dabei innovative Instrumente, die umfassend untersucht werden. Gleichzeitig hindern zunehmend internationale und nationalstaatliche Regeln, insbesondere im Bereich der Terrorismusbekämpfung, die Zusammenarbeit der NGOs mit bewaffneten nicht-staatlichen Gruppen. Die Autorin zeigt auf, dass es auch auf dieser Ebene neue Mechanismen braucht, die die Arbeit der humanitären Organisationen insgesamt und die Einhaltung humanitärer Prinzipien s ichern.
Inhaltsverzeichnis:
1. Teil: Rechtsbefolgung durch bewaffnete nicht-staatliche Gruppen
Ausgangspunkt der Untersuchung - Fähigkeit bewaffneter nicht-staatlicher Gruppen zur Rechtsbefolgung - Der Wille zur Rechtsbefolgung - Instrumente zur Verbesserung der Rechtsbefolgung
2. Teil: Rechte und Pflichten der Nichtregierungsorganisationen bei der Durchsetzung des humanitären Völkerrechts gegenüber bewaffneten nicht-staatlichen Gruppen
Rechtliche Voraussetzungen für das Tätigwerden einer Nichtregierungsorganisation - Humanitäre Prinzipien als Handlungsmaxime für humanitäre Nichtregierungsorganisationen - Mögliche Auflösung des Spannungsfeldes von notwendigem Tätigwerden und rechtlichen Grenzen - Zusammenfassende Auswertung und Schlussbetrachtungen
Literatur- und Stichwortverzeichnis
»International Humanitarian Law and Non-State Actors. NGOs and the Tension between Necessary Cooperation with Armed Non-State Actors and Public Security Interests«: Compliance with international humanitarian law by armed non-state actors is critical for the protection of civilians in non-international armed conflicts. A detailed analysis shows that NGOs can at times reach out to armed non-state actors more easily and engage them to respect the law. Despite this necessity of cooperation, NGOs increasingly encounter obstacles due to public security interests and counter-terrorism legislation.