Verlag | Atlantis Zürich |
Auflage | 2025 |
Seiten | 144 |
Format | 13,0 x 1,0 x 21,0 cm |
Gewicht | 251 g |
ISBN-10 | 3715250445 |
ISBN-13 | 9783715250441 |
Bestell-Nr | 71525044A |
Una studiert Kontrabass, gerade ist sie in eine WG gezogen. In ihrem Zimmer hängt eine Geschichte an der Wand, die Geschichte von Zeno und ihr. Eine Geschichte, deren Ende sie niemals schreiben wollte. Doch Zeno, der ihre Hand nur noch wie eine Tragetasche hielt, ist Vergangenheit.
Wohin mit der ganzen Liebe, wenn die erste große Liebe vorbei ist? Den ganzen Winter hing Una von der Decke, es tropfte nur so von ihr herab. Aber jetzt, jetzt ist Aurel da, leise spricht sie seinen Namen aus. Aurel, der weiß, wie die Wolken heißen, der endlich die Frauenfrage lösen will, Aurel, mit dem sie frühmorgens in die Berge aufbricht, um die Welt von oben zu betrachten. »Ein bisschen für immer«, das haben Zeno und sie sich damals versprochen, dort unten. Und ja, ein bisschen für immer wird er bleiben, in ihren Texten, in ihrer Musik, in der Liebe zu Aurel, weil da genug Platz ist zwischen ihren Rippen für alles, was nicht wurde, neben allem, was noch wird.
Leichtfüßig, offenherzig und mit viel Sprachwitz erzählt Lia Maria Neff von der ersten und zweiten, von der ewigen, der traurigen, der glücklichen Liebe. Und einer schier unendlichen Liebe zum Leben. Ein verwegenes, herzerweiterndes Debüt!
Leseprobe:
Wir finden wilde Hasenspuren auf der Schneedecke. »Der muss betrunken gewesen sein, dieser Hase«, sagst du.
»Oder ein Hase muss nicht immer auf direktem Weg von A nach B kommen.«
»Vielleicht glauben die Menschen auch nur, Gradlinigkeit sei effizient.«
»Oder es ist Kunst.«
»Hasenkunst.«
»Vielleicht sieht so Kunst aus, die nicht verkauft werden muss.«
Wir gehen weiter, finden noch ein paar einzelne Gedanken zum Hasen und seiner Spur und zum Menschen und seinen Ideen. Und irgendwann finden wir den Blick von oben herab, über allem, in die Weite, und wir finden die unberührte Luft, die es im Tal nicht gibt.
Rezension:
»Die 24-jahrige Zürcher Kontrabassistin Lia Maria Neff hat einen Liebesroman geschrieben, als habe es vor ihr nie einen gegeben: frisch von der Leber weg, ohne Tabus, zartlich, romantisch und letztlich doch ratlos, weil es ja für die Menschen keine Packungsbeilagen gibt.« Charles Linsmayer, 20 Minuten