Wilhelmine von Bayreuth, Preußenprinzessin und ältere Schwester Friedrichs des Großen, konnte kaum ahnen, wie sehr ihr mit dieser hocharistokratischen Familiengeschichte ein ganz ungewöhnliches Zeitgemälde gelungen ist, auf dem die Menschen nicht posieren, sondern leben in den tradierten und zwanghaften Verhaltensmustern, die ihre Zeit ihnen vorschrieb. Sie hat auf all diejenigen den Blick gerichtet, die handelnd und leidend Geschichte formten und erlebten, ohne dabei selbst nur distanzierte Beobachterin zu bleiben.
Ingeborg Weber-Kellermann, geb. 1918 in Berlin, gest. 1993 in Marburg. Studium von Volkskunde, Geschichte, Vorgeschichte, Germanistik und Anthropologie. 1940 Promotion in Volkskunde bei Adolf Spamer, 1946-60 wissenschaftliche Mitarbeiterin an dessen Volkskunde-Institut an der Deutschen Akademie der Wissenschaften, Berlin. 1960 Übersiedlung nach Marburg, 1963 Habilitation in Volkskunde und Ethnosoziologie. Ab 1968 Professorin für Europäische Ethnologie an der Philipps-Universität Marburg. Zahlreiche Veröffentlichungen. Annette Kolb wurde 1870 als Tochter eines bayerischen Gartenbauarchitekten und einer französischen Pianistin in München geboren. Dort verbrachte sie auch ihre Jugend, wobei sie als "Tochter zweier Vaterländer" (Carl J. Burckhardt) schon früh die schwierigen politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich miterlebte. Als engagierte Pazifistin ging sie während des Ersten Weltkrieges in die Schweiz, kehrte jedoch 1919 zurück. Während der Weimarer Republik eine viel gefragte und erfolgreiche Autorin, emigrierte sie 1933 zunächst nach Paris, dann nach New York. Nach 1945 lebte sie in Paris, Badenweiler und München, wo sie 1967 starb. Adolph von Menzel, 1815-1905, deutscher Maler und Grafiker, malte Porträts, Interieurs, Historienbilder, Gesellschafts- sowie Industriedarstellungen und gilt als einer der bedeutendsten deutschen Realisten des 19. Jahrhunderts.
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