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Einiges zu Brecht

Einiges zu Brecht - Texte aus 25 Jahren Spurensuche

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Produktdetails  
Verlag Wiesenburg
Auflage 2023
Seiten 168
Format 14,4 x 1,0 x 21,1 cm
Gewicht 338 g
ISBN-10 3969210194
ISBN-13 9783969210192
Bestell-Nr 96921019A

Produktbeschreibung  

NachwortEs ist sehr zu begrüßen, dass Karl Greisinger sich entschiedenhat, seine Brecht-Texte aus gut 25 Jahren gesammeltzu veröffentlichen. Zu begrüßen aus mindestensdrei Gründen:- Lehrer, die die Energie auf- und das Niveau mitbringen,"nebenher" noch publikationsreif zu recherchieren,sind leider selten,- die Zahl Augsburger Brecht-Experten war immer beklagenswertniedrig, trotz der vielen offenen Fragen, dieuns die Zeitzeug:innen hinterlassen haben, und- die Zusammenstellung seiner Texte lässt eine besonderethematische Schwerpunktbildung erkennen: die Regionum Augsburg herum (aber Augsburg schon auch).Karl Greisinger, Jahrgang 1940, wurde nicht wie Brechtmit Lechwasser getauft. Aber immerhin mit Donauwasser:geboren in Höchstädt an der Donau, also bayerischerSchwabe. Er ist kein klassischer Literaturwissenschaftler,war Realschullehrer für Deutsch und Englisch.Er hat regelmäßig in der Augsburger Literaturzeitschrift"Gegenwind" publiziert, die in 30 Ausgaben bis 2014 erschien.Lyrik und Prosa sind ihm mindestens so wichtigwie die Beschäftigung mit Brecht, davon zeugen mehrereeigenständige Buchveröffentlichungen.Entdeckungen im Bereich Brecht und Augsburg könnendurch Bekanntschaften entstehen - Karl Greisingerkennt viele kulturinteressierte Leute. Oder durch Lesefunde- seine Bücherregale sind prall gefüllt. Ein früher Lesefund liegt ihm besonders am Herzen (und wie soviele Ältere ärgert er sich heute, nicht rechtzeitig bei einschlägigenPersonen, die er kannte, nachgefragt zu haben,solange sie noch lebten). Es geht um den Journalistenund produktiven Schriftsteller Alfred Mühr, der starkNS-belastet war und nach dem Krieg zurückgezogen inZusmarshausen lebte. Er hatte 1977 die Anekdote publiziert,Brecht habe nach dem Zweiten Weltkrieg zusammenmit ihm ein westdeutsches Tourneetheater gründenwollen, und darüber hätten sie beide in München unddann nochmal im Augsburger "Perlachstüberl" gesprochen.Karl Greisinger stieß bei der Lektüre des Mühr-Buchs "Deutschland. Dein e Söhne" darauf und schriebdarüber 1998 für die "Augsburger Allgemeine". Diebrachte den Artikel zwar, setzte aber darüber die Überschrift"September 1950: War er dort oder nicht?".Greisinger hatte natürlich nachgeschaut, ob das ThemaMühr in der 1997 veröffentlichten "Brecht Chronik" vonWerner Hecht vorgekommen war. Das war nicht der Fall,also ließ Greisinger Hecht die Information zukommen.Seitdem hat er die Genugtuung, dass in den Folgejahrenimmer mehr Brecht-Biografen das Thema aufnahmen und- obwohl sich keine Bestätigung im Brecht-Nachlass odervon anderen Zeitzeugen fand - mit den Jahren als immerglaubwürdiger beurteilten, angefangen von Jürgen Hillesheimin seinem "Augsburger Brecht-Lexikon" (2000, "miteiner gewissen Vorsicht zu betrachten"), bis zu Hechts"Kleiner Brecht-Chronik" (2012), in der Brechts Angebotan Mühr als Faktum notiert wird (S. 178). Erdmut Wizisladokumentierte das Mühr-Kapitel in seinen "Begegnungen mit Brecht" (2009), mit der Vorbemerkung: "Mührs Berichtist mit äußerster Vorsicht zu behandeln." (S. 294)Eine wichtige weitere Entdeckung gelang Greisinger mitder Zuordnung einer Brecht-Grafik von Caspar Neherzum Gedicht "Herr der Fische" samt ausführlicher Interpretation(veröffentlicht im "Dreigroschenheft" 4/2011).Ohne Greisingers Ammersee-Leidenschaft wäre ihm dassicherlich nicht gelungen. Und in diesem Fall stieß seineVeröffentlichung sofort auf begeisterte Zustimmung beiBrechtexperten.Wertvoll auch die Veröffentlichung zweier unbekannterBrechtfotos (davon eines aus dem berühmten AtelierReßler) und die Entschlüsselung des darauf vermerktenNamenskürzels "S. B.", verbunden mit der Identifizierungeiner weiblichen Bekanntschaft Brechts aus Lechhausen1917 (Dreigroschenheft 2/2014).Hut ab!Michael Friedrichs, im Mai 2023

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