Fake News als Herausforderung des deutschen Strafrechts. - Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2022 |
Seiten | 298 |
Format | 15,9 x 1,6 x 23,1 cm |
Gewicht | 460 g |
Reihe | Schriften zum Strafrecht 389 |
ISBN-10 | 3428184750 |
ISBN-13 | 9783428184750 |
Bestell-Nr | 42818475A |
Mit den Freiheiten des Internets kamen auch seine Schattenseiten: Fake News manipulieren schon lange nicht mehr nur im Wahlkampf, sondern sind mitunter ständiger Begleiter der Pandemiebekämpfung, der diplomatischen Beziehungen oder etwa des Kapitalmarktes. Mittels einer ausführlichen Untersuchung werden die facettenreichen tatsächlichen Spezifika des Phänomens aufgezeigt, die unzureichende Wehrhaftigkeit des deutschen Strafrecht offenbart und konkrete Entwürfe von Gesetzesreformen dargelegt.
Ob nun etwa im Wahlkampf, in der Pandemiebekämpfung oder gar auf dem Kapitalmarkt: Die von Fake News betroffenen Bereiche sind so facettenreich wie die Formen, Akteure, Inhalte und Verbreitungswege der schädlichen Falschnachrichten selbst. Als junge Entwicklung des Internetzeitalters untersucht die Arbeit das Phänomen in tatsächlicher und strafrechtlicher Hinsicht. Mit vielseitiger Methodik werden die Spezifika des Fake-News-Phänomens umfassend herausgearbeitet und der an sich konturlose Begriff der Fake News einer Definition zugänglich gemacht. Auf deren Grundlage werden interdisziplinäre Ergebnisse empirischer Forschung aufgezeigt und kritisch begutachtet. Das Phänomen so durchleuchtet, wird es zunächst abstrakt in seinem Unrecht erörtert und anschließend in seiner strafrechtlichen Relevanz untersucht. Dies offenbart schwerwiegende Strafbarkeitslücken in den Bereichen des Ehr- und Wahlschutzes, denen sich schließlich konkrete Vorschläge gesetzlicher Formulierungen widmen.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung: Hintergrund - Gang der Untersuchung
2. Das Phänomen der Fake News: Begriffsbestimmungen und Grundlagen - Die Definition und Ausprägungen von Fake News - Erkenntnisse aus der empirischen Forschung - Außerstrafrechtliche Maßnahmen gegen Fake News - Zwischenzusammenfassung
3. Das Unrecht von Fake News: Fake News im Widerspruch zu rechtlich relevanten Interessen - Das spezifische Gefährdungspotential - Zwischenzusammenfassung
4. Die Strafbarkeit von Fake News de lege lata: Zum Angriff auf die soziale Identität - Zum Angriff auf die demokratische Wahl - Zum Angriff auf das friedfertige Gesellschaftsklima - Zum Angriff auf den Kapitalmarkt - Zum Angriff auf die Gesundheit
5. Die Strafbarkeit von Fake News de lege ferenda: Entwurf zur Strafbarkeit der Schaffung kompromittierender Sachlagen - Entwurf zur Strafbarkeit der Vorfeldwahlmanipulation
6. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse und Schlusswort
Literatur- und Stichwortverzeichnis
»Fake News as a Challenge for German Criminal Law«: With the freedoms of the Internet also came its darker side: For a long time now, fake news have not only manipulated election campaigns, but have also been a constant companion in the fight against pandemics, in diplomatic relations or, for example, in the capital market. By means of a detailed study, the multifaceted actual specifics of the phenomenon are shown, the insufficient defensibility of German criminal law is revealed, and specific drafts of legal reforms are presented.