Fiskalische Herrschaft - Steuern, Staat und Politik in Italien seit 1945
Verlag | Hamburger Edition |
Auflage | 2023 |
Seiten | 512 |
Format | 14,9 x 3,9 x 22,0 cm |
Gewicht | 805 g |
ISBN-10 | 3868543716 |
ISBN-13 | 9783868543711 |
Bestell-Nr | 86854371A |
Lohnzahlungen, Konsumentscheidungen, Erbschaften oder Eheschließungen: Steuerstaaten sind Schicksalsmächte, die tief in das Leben ihrer Bevölkerung eingreifen. Indem der Staat Geld eintreibt, verpflichtet er seine Bürgerinnen und Bürger zudem aufeinander und drückt den persönlichen wie den öffentlichen Angelegenheiten seinen Stempel auf. Dabei wandeln sich seine so gestrickten fiskalischen Beziehungen permanent. Wer - wie viel und in welcher Form - zahlt, ist und bleibt umkämpft. Im 20. Jahrhundert wurden daher für manche Bevölkerungsgruppen, etwa Arbeitnehmerinnen, die Rückzugsräume vor fiskalischer Herrschaft immer kleiner, während andere, wie multinationale Konzerne, ihre Steuerlast auf ein Minimum reduzierten.
Lars Döpking vollzieht diesen Wandel am Beispiel einer der größten Volkswirtschaften Europas nach und zeigt, welch brisante Prozesse Steuerstaaten ausmachen. Er analysiert, wie der Aufbau von Verwaltungskapazitäten, die kontinuierliche Bekämpfung von Steuerhinter ziehung, transnationale Verstrickungen und politische Konflikte in Italien seit 1945 ineinandergriffen und letztlich zu einer Vervielfachung des Steueraufkommens führten. So erklärt dieses Buch auch, warum die italienische Bevölkerung heute mehr Steuern zahlt als je zuvor - und weshalb das wohl weiterhin so bleibt.
Inhaltsverzeichnis:
I Steuern und Staat 11
II Theorien steuerstaatlichen Wandels. Fiskalsoziologische Erkundungen 39
III Steuerstaat: Begriff und Methode 75
IV Junge Republik und Steuerstaat (1945-1970) 101
V Die Vingt Glorieuses des italienischen Steuerstaats (1971-1991) 197
VI Der Fiskus der Zweiten Republik (1992-2011) 309
VII Epilog: Ein supranationales Rettungsmanöver (2012-2018) 427
VIII Schluss: Eine Theorie steuerstaatlichen Wandels? 441