Gegen das Verstummen - Texthermeneutische Reflexionen zu Ironie in der Textsortenwelt des Gettos Litzmannstadt. Habilitationsschrift
Verlag | V&R unipress |
Auflage | 2023 |
Seiten | 529 |
Format | 16,0 x 3,3 x 23,9 cm |
Gewicht | 884 g |
Reihe | Arbeiten zu Sprachgebrauch und Kommunikation zur Zeit des Nationalsozialismus Band 002 |
ISBN-10 | 3847115332 |
ISBN-13 | 9783847115335 |
Bestell-Nr | 84711533A |
Ironie wird in ihrer Funktionalität im durch jüdische Akteure textuell geschaffenen Diskursraum des Gettos Litzmannstadt texthermeneutisch, kulturlinguistisch und sprachphilosophisch ausgedeutet.
Studie zu den Verwendungsmodalitäten von Ironie unter den Extrembedingungen der Shoa
Unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtergreifung setzte eine umfassende gesellschaftliche, juristische und existentielle Ausgrenzung jüdischer Akteure ein. Dem Zerbrechen bisheriger Welt- und Normverständnisse zu begegnen wurde zu einer existentiellen Herausforderung sowie zu einem notwendigen Bedürfnis. Eine wichtige Strategie war der Einsatz von Humor und Ironie; auch für die Menschen des Gettos Litzmannstadt. Aus texthermeneutischer, kulturlinguistischer und sprachphilosophischer Perspektive erfasst Friedrich Markewitz - unter Berücksichtigung des Gettos als Diskursraum und dessen Textsortenwelt - Verwendungsweisen und -funktionen von Ironie und perspektiviert sie, um so einen Beitrag zur linguistischen Aufarbeitung der Kommunikation jüdischer Akteure während der Shoa zu leisten.
Immediately after the National Socialist seizure of power, a comprehensive social, legal and existential exclusion of Jewish actors began. Countering the shattering of pr evious understandings of the world and its norms became an existential challenge as well as a necessary need. An important strategy was the use of humor and irony; also for the people of the Litzmannstadt ghetto. From a text-hermeneutic, cultural-linguistic and linguistic-philosophical perspective, taking into account the ghetto as a discourse space and its use of text types, ways of using irony will be analyzed and put into perspective in order to contribute to the linguistic reappraisal of the communication of Jewish actors during the Shoa.