Genealogie der Unmoral - Zur Therapeutisierung sexueller Selbste
Verlag | Suhrkamp |
Auflage | 1998 |
Seiten | 517 |
Format | 10,8 x 2,5 x 17,7 cm |
Gewicht | 290 g |
Reihe | suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1339 |
ISBN-10 | 351828939X |
ISBN-13 | 9783518289396 |
Bestell-Nr | 51828939A |
"Die »Therapeutisierung sexueller Selbste« erweist sich in der vorliegenden Genealogie als das Ergebnis einer jahrhundertelangen Serie von (christlichen) Selbstbearbeitungstechniken, auf die der wissenschaftlich angeleitete sexualtherapeutische Diskurs selektiv und transformierend zugreift: Auch in vorwissenschaftlichen Techniken figuriert das Begehren als Gegenstand der Selbstbearbeitung. Im Zuge der Verwissenschaftlichung des Diskurses wird das Begehren jedoch aus einem Rationalitätsfeld namens Keuschheit/Entsagung in ein Rationalitätsfeld namens Sexualität/high-level-wellness überführt. Die Genealogie der Unmoral ist ein klassischer Fall gesellschaftlicher Disziplinierung; das zunehmende Gedrängel selbstthematisierender Praktiken schließt Autonomiechancen für das Subjekt allerdings nicht aus - ein Plädoyer für Foucaults »Subjektivierung im Komparativ«."