Gesellschaft ohne Gnade - Psychoanalytische, philosophische und soziologische Perspektiven
Verlag | Psychosozial-Verlag |
Auflage | 2024 |
Seiten | 255 |
Format | 14,9 x 1,8 x 21,1 cm |
Gewicht | 375 g |
Reihe | Forum Psychosozial |
ISBN-10 | 3837932494 |
ISBN-13 | 9783837932492 |
Bestell-Nr | 83793249A |
Klimawandel und Artensterben spiegeln unseren gnadenlosen Umgang mit der Natur wider und untereinander wie uns selbst gegenüber herrschen Perfektionszwang und Fehlerintoleranz. Die Digitalisierung bringt unbestreitbare Vorteile, aber auch bedenkliche Folgen für die Psyche mit sich, die in die analoge Debattenkultur hineinwirken: Entdifferenzierung und Polarisierung prägen Auseinandersetzungen. Dabei ist der Bezug zum Begriff der Gnade weitgehend verloren gegangen. Doch auch in ihr liegen Schattenseiten. Sie kann leicht missbraucht werden. Die Autor_innen untersuchen interdisziplinär Gnade und Gnadenlosigkeit in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft.
In unserer Gesellschaft hat die Gnadenlosigkeit zugenommen: Klimawandel und Artensterben spiegeln unseren gnadenlosen Umgang mit der Natur wider, im Umgang untereinander und uns selbst gegenüber herrschen Perfektionszwang und mangelnde Fehlertoleranz. Die Digitalisierung bringt neben unbestreitbaren Vorteilen auch bedenkliche Folgen für die Psyche mit sich, die bis in die analoge Debattenkultur hineinwirken: Entdifferenzierung und Polarisierung prägen öffentliche Auseinandersetzungen. Dabei ist der Bezug zum Begriff der Gnade weitgehend verloren gegangen. Doch auch in der Gnade selbst liegen Schattenseiten, denn sie kann leicht als Machtinstrument missbraucht werden.Die Autor_innen untersuchen Gnade und Gnadenlosigkeit in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft und beleuchten die Begriffe aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven. Sie untersuchen filmische und literarische Beispiele, beschäftigen sich mit Gnadenmomenten in der Psychoanalyse und legen die Begriffsgeschichte aus t heologischer sowie juristischer Sicht dar. Mit Beiträgen von Jonas Bossert, Kerstin Duken, Irene Faßbender, Konrad Heiland, Johannes Hepp, Ole Jörges, Jochen Kehr, Hannes König, Ulrich Noller, Theo Piegler, Matthias Ruf und Hans-Christoph Zimmermann
Inhaltsverzeichnis:
VorgeschichteKonrad HeilandGnade ohne Glanz? Ein Schlüsselbegriff des Christentums im ZwielichtMatthias RufGnade und Psychoanalyse?Theo Piegler & Konrad HeilandDie gnadenlose Gesellschaft. Eine SpurensucheKonrad HeilandDie Psyche des Homo DigitalisJohannes Hepp im Gespräch mit Hans-Christoph Zimmermann & Konrad HeilandGnadenlosigkeit und Vergebung in der PsychotherapieJochen Kehr & Konrad HeilandDie Orestie. Rache und GnadeKonrad HeilandGnade vor RechtOle Jörges & Jonas BossertGnade als TrugschlussHannes KönigNarrativ der Gnade. Die Krimikultur als Erzählform der gnadenlosen GesellschaftUlrich NollerGnadenschrotschüsse. Eine ModerationKerstin Duken»Survival of the kindest«. Nachtrag zu einem ZeitungsberichtKonrad HeilandDie Gnade der IntegritätIrene Faßbender
Rezension:
»Muss man sich die Gnade heute erst verdienen, sich ihrer als würdig erweisen oder wird sie einem bedingungslos zuteil? Leben wir vielleicht schon in einer gnadenlosen Gesellschaft? Unter dieser Frage hat der Kölner Musik- und Psychotherapeut Konrad Heiland ein Dutzend Autorinnen und Autoren versammelt, die den Begriff der Gnade und der Gnadenlosigkeit aus verschiedenen Perspektiven in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft beleuchten.« Brigitte Böttner, Konradsblatt Nr. 33-34, 2024