Uns Menschen aller Generationen und Kulturen scheint ein natürliches Bedürfnis nach Stille und Kontemplation innezuwohnen. Seit den frühesten Anfängen bauen wir geheiligte Räume, um in ihrer ruhigen und meditativen Atmosphäre genau diese Sehnsucht zu stillen. Der Schweizer Fotograf Ernst Christen setzt die Himmelsgewölbe sakraler Räume mit einer speziellen Technik der Panoramafotografie, sogenannten Projektionen, auf eine berührende Weise ins Bild. In der Betrachtung seiner Göttlichen Projektionen eröffnet er uns einen völlig neuen Zugang zu sakralen Räumen und zu ihrer Architektur. Seine Bilder sind eine Einladung, in ihnen zu versinken und uns zu verlieren - um uns schließlich selbst zu finden.
Ernst Christen, geboren 1964 in Solothurn, Schweiz, beschäftigt sich am liebsten mit Fotografie, buddhistischer Meditation, Psychotherapie, interkontinentalem Radfahren, Schreiben und Müßiggang. Etliche dieser Tätigkeiten bilden auch sein heutiges Berufsbild (Fotograf, Autor und Meditationslehrer in einer psychiatrischen Klinik). Auf eine Weiterbildung im klassischen Sinn kann er nicht zurückblicken. Aus Freude an ungebundenem Lernen hat er seine Fähigkeiten weitgehend autodidaktisch erworben. Seit seinem sechsten Lebensjahr fotografiert Ernst Christen leidenschaftlich, musste sich aber zuerst zweieinhalb Jahrzehnte im ungeliebten Ingenieurwesen herumschlagen, bevor sich ihm die Chance eröffnete, seine am meisten geliebten Tätigkeiten - Fotografie und buddhistische Meditation - zu einem Teil seines Berufslebens zu machen. Die Wende im beruflichen Dasein brachten die letzte Fahrradtour um mehr als den halben Erdball sowie ein langer Aufenthalt in der Mönchsgemeinschaft eines buddhi stischen Waldklosters in Nordthailand, wo er sich intensiv mit Meditation, Buddhismusstudien, Religions und Geisteswissenschaften befasste. Fotografisch widmet er sich bevorzugt der Panorama-, Reise- und Landschaftsfotografie sowie dem Genre der Sozialreportage.
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