Hafterfahrungen von Frauen im Spiegel ihrer Biografien - Eine rekonstruktive Studie zu Ein- und Ausschluss im Kontext des Strafvollzugs zwischen institutioneller Rahmung und biografischem Eigensinn
Verlag | Verlag Barbara Budrich |
Auflage | 2025 |
Seiten | 480 |
Format | 15,0 x 2,7 x 21,2 cm |
Gewicht | 675 g |
Reihe | Reflexive Übergangsforschung - Doing Transitions 15 |
ISBN-13 | 9783847431275 |
Bestell-Nr | 84743127A |
Der staatlich angeordnete Freiheitsentzug stellt einen tiefgreifenden Eingriff in die Grundrechte dar. Wie ordnen ehemals inhaftierte Frauen diese Erfahrung rückblickend ein? Die qualitativ-rekonstruktive Studie beschäftigt sich mit biografischen Erzählungen hafterfahrener Frauen, die von ihrem Leben, insbesondere ihrem Biografieabschnitt im Strafvollzug, erzählen. Im Fokus der Studie steht die Frage, wie Erfahrungen des Freiheitsentzugs im lebensgeschichtlichen Zusammenhang retrospektiv gedeutet und verarbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis:
InhaltsverzeichnisAbkürzungsverzeichnis1 Einleitung2 Der Untersuchungskontext: Hafterfahrungen von Frauen2.1 Eine erste Annäherung an das Forschungsfeld: Der Strafvollzug2.2 Im Fokus: Frauen mit Hafterfahrung3 Theoretische Perspektiven: Biografie als Bezugspunkt3.1 Das Biografiekonzept3.2 Verhältnisbestimmung von Biografie und Institution bzw. Organisation3.3 Biografietheoretische Leseart von Geschlecht3.4 Zusammenfassung4 Diskussion des Forschungsstandes4.1 Forschungsergebnisse zum Hafterleben und zu den Auswirkungen von Inhaftierung 4.2 Befunde zum Frauenstrafvollzug und den Lebenslagen straffällig gewordener Frauen4.3 Zusammenfassung: Forschungsdesiderat, Fragestellungen und Ziele der Studie 5 Methodologischer Rahmen und methodisches Vorgehen5.1 Qualitatives Forschungsdesign und Biografieforschung5.2 Stationen des Forschungsprozesses5.3 Reflexion des Forschungsprozesses6 Biografische Fallrekonstruktionen hafterfahrener Frauen6.1 Porträtkapitel Ursula Koral: "[...] und somit war dieses Gefängnis im Nachhinein meine Rettung"6.2 Porträtkapitel Hedwig Sozius: "Also mir hat's nicht geholfen"6.3 Porträtkapitel Tina Schick: "[...] ich habe mich auch so fehl am Platz gefühlt total"6.4 Kurzporträts weiterer Fallstudien6.5 Überlegungen zur fallübergreifenden Kontrastierung und Verdichtung7 Wege in den Strafvollzug: Biografische Muster und lebensgeschichtliche Prozessdynamiken7.1 Verletzungsdispositionen und Komplexität von Verlaufskurvenpotenzialen7.2 Ambivalente Beziehungsqualitäten: Zwischen eigenen Bedürfnissen und Abhängigkeitsstrukturen7.3 Vorgängige Erfahrungen im Kontakt mit institutionellen Akteuren und Instanzen sozialer Kontrolle7.4 Lebenszyklische Erwartungen und blockierte biografische Entwürfe8 Der Strafvollzug als ambivalenter Lebenskontext: Biografische Verarbeitung von Hafterfahrung(en)8.1 Der Haftantritt: Zwischen Unterwerfung und Wahrung der eigenen Handlungsmacht8.2 Beziehungsordnungen zwischen Differenzkonstruktionen, Abgrenzungspraktiken und Anerkennungserfahrungen8.3 Ansätze biografischer Arbeit8.4 Die Bedeutung von Hafterfahrung im biografischen Gesamtzusammenhang9 Leben nach dem Strafvollzug: Strukturelle Hürden und biografische Folgen9.1 Der Übergang aus dem Strafvollzug 9.2 Langfristige biografische Folgen von Inhaftierung 10 Schlussbetrachtung und Ausblick10.1 Zusammenfassung und Einordnung zentraler Befunde10.2 Anschlussstellen und weiterführende Fragen11 Literaturverzeichnis12 AnhangDanksagung
The state-ordered deprivation of liberty represents a far-reaching encroachment on fundamental rights. How do formerly imprisoned women categorise this experience in retrospect? The qualitative-reconstructive study deals with biographical narratives of women with prison experience who talk about their lives, in particular about their biographical period in prison. The study focuses on the question of how experiences of imprisonment are retrospectively interpreted and processed in a life-historical context.