Hochdorf X - Das bronzene Sitzmöbel aus dem Fürstengrab von Eberdingen-Hochdorf (Kr. Ludwigsburg)
Verlag | Reichert |
Auflage | 2021 |
Seiten | 260 |
Format | 21,3 x 2,0 x 30,6 cm |
Gewicht | 1183 g |
Reihe | Forschungen und Berichte zur Archäologie in Baden-Württemberg 20 |
ISBN-10 | 3752000260 |
ISBN-13 | 9783752000269 |
Bestell-Nr | 75200026A |
Mehr als vier Jahrzehnte nach der Ausgrabung vollendet die Vorlage der als Totenliege genutzten Sitzbank die grundlegenden Publikationen zum Inventar des späthallstattzeitlichen Kammergrabes von Hochdorf (um 530 v. Chr.). Der Band umfasst neben einem Katalog zum Gesamtbild des einzigartigen Möbelstücks detaillierte Beschreibungen zu Befund, Bergung, Restaurierung und Fertigungstechnik. Hinzu treten textilarchäologische, archäometallurgische und bioarchäologische Analysen. Eine kulturgeschichtliche Studie befasst sich mit der Herkunft und den südalpinen und italischen Vorbildern des Objekts sowie der Interpretation des Bildprogramms.
Mit der in den Jahren 1978 und 1979 vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg unter Leitung von Jörg Biel durchgeführten Ausgrabung des Großgrabhügels von Eberdingen-Hochdorf, Kreis Ludwigsburg und seiner zentralen Grabkammer gelang eine veritable archäologische Sensation - die Entdeckung eines ungestörten "Fürstengrabes" der späten Hallstattzeit. Die wissenschaftliche Vorlage dieses gerne auch als "Jahrhundertfund" bezeichneten Grabfundes aus der Zeit um 530 v. Chr. umfasst bislang bereits mehrere grundlegende Publikationen. Von den Beigaben aus dem Zentralgrab harrte lediglich das in letzter Funktion als Totenliege genutzte Bronzemöbel noch der Veröffentlichung. Mehr als vier Jahrzehnte nach der Entdeckung schließt sich nun mit dem Erscheinen des zehnten Bandes der Hochdorf-Forschungen auch diese letzte Lücke.
Um den auf digitalen bildgebenden Verfahren fußenden Katalog zum Gesamtbild des singulären Möbels gruppieren sich detaillierte Beschreibungen zum Kammerbefund, der Bergung , Restaurierung und Fertigungstechnik des Möbels. Sie schließen in der Darstellung eines Nachbaus des Stückes auf Grundlage späthallstattzeitlichen Handwerks und dessen Möglichkeiten. Vertiefend aufgegriffen werden textilarchäologische Analysen der reichen Anhaftungen auf der Totenliege, insbesondere der Hanfbastgewebe, ihrer Eigenschaft und Funktion. Einen weiteren Schwerpunkt stellen archäometallurgische Untersuchungen der auf Kupferlegierungen basierenden Möbelteile wie auch der eisernen Substruktion dar. Die hier in den Vordergrund drängenden Fragen nach der Herkunft des Objektes werden in einer kulturgeschichtlichen Studie zu seinen südalpinen und italischen Vorbildern samt Interpretation seines Bildprogramms vertieft. Den Band beschließen bioarchäologische Beiträge über den Toten aus dem Zentralgrab sowie weiterer entsprechender anthropologischer Bestimmungen der spärlichen Bestattungsreste aus dem Hügelbereich.